Feinstaubexposition und COPD: Chinesische Studie belegt verringerte Lungenfunktion2. November 2017 Foto: © Sauerlandpics – fotolia.com In China haben Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Feinstaub (PM10/2.5) und der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) untersucht. Das Ergebnis: Eine Exposition gegenüber höheren Feinstaubkonzentrationen ist mit einer erhöhten COPD-Prävalenz und einer verringerten Atemfunktion verbunden. Die Querschnittsstudie wurde im Süden Chinas in 7 Clustern durchgeführt, die zufällig in 4 Städten in der Provinz Guangdong zusammengestellt wurden. Alle Studienteilnehmer waren mindestens 20 Jahre alt, füllten einen standardisierten Fragebogen aus und unterzogen sich einer Spirometrie. Eine COPD war definiert als ein Verhältnis von 1-Sekunden-Kapazität zu forcierter Vitalkapazität (FEV1/FVC) unter 70 % nach Verwendung eines Bronchodilatators. In die Analyse aufgenommen wurden 84,4 % (n=5993) der ursprünglich in die Studie eingeschlossenen Probanden. Hinsichtlich der COPD-Prävalanz und der atmosphärischen Feinstaubkonzentration unterschieden sich die 7 Cluster signifikant. Die Wissenschaftler beobachteten, dass die COPD-Prävalenz in einem signifikanten Zusammenhang mit erhöhten Feinstaubwerten stand: Für PM2.5 lag die adjustierte Odds Ratio (aOR) bei 2,416 (95 %-Konfidenzintervall [KI] 1,417–4,118) bei einer Konzentration >35 und ≤75 µg/m3 bzw. bei 2,530 (95 %-KI 1,280–5,001) bei Werten >75 µg/m3 im Vergleich zum Wert bei ≤35 µg/m3. Für PM10 betrug die aOR 2,442 (95 %-KI 1,449–4,117) bei Werten >50 und ≤150 µg/m3 im Vergleich zum Wert bei Konzentrationen ≤50 µg/m3. Ein Anstieg der PM2.5-Konzentrationen um 10 µg/m3 war mit einer Abnahme der FEV1 um 26 ml assoziiert (95 %-KI zwischen -43 und -9) sowie mit einer Abnahme der FVC um 28 ml (95 %-KI zwischen -49 und -8). Das FEV1/FVC-Verhältnis sank unter diesen Umständen um 0,09 % (95%-KI zwischen -0,170 und -0,010). Der Zusammenhang zwischen einer COPD und PM10 stimmte mit dem bei PM2.5 beobachteten überein, war aber etwas schwächer ausgeprägt, wie die Studienautoren in der Zeitschrift „Thorax“ berichten.
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