1000. Nierentransplantation am Universitätsklinikum Gießen14. Dezember 2021 Geschenktes Leben: Die 1000. Niere war eine Lebendspende. Illustration: ©luuuusa – stock.adobe.com Am 01.12.2021 wurde die 1000. Nierentransplantation im Transplantationszentrum Gießen durchgeführt. Es handelte sich um eine Lebendnierenspende für eine 69-jährige Patientin durch ihren 68-jährigen Ehemann. Die Spendernierenentnahme und die Transplantation seien von Prof. Winfried Padberg und seinem Team komplikationslos durchgeführt worden, berichtet das Klinikum. Spender und Empfängerin seien wohlauf. Padberg kooperierte dabei mit dem Team der Anästhesie (Prof. Michael Sander) und der Transplantationsnephrologie (Prof. Rolf Weimer) sowie einer Reihe weiterer an der Transplantation beteiligter Bereiche wie der Klinischen Immunologie (Prof. Gregor Bein), der Medizinischen Virologie (Prof. John Ziebuhr, Dr. Christian G. Schüttler), der Klinischen Chemie (Prof. Harald Renz, PD Dr. Chrysanthi Skevaki) und einer Reihe weiterer Institute des Klinikums. Nach der Doppel-Operation haben die Spender und Empfängerin nach Klinikangaben eine sehr gute Nierenfunktion. Die verbliebene Niere des Spenders habe einen Teil der Nierenfunktion der gespendeten Niere übernommen, sodass jetzt wieder eine normale Gesamtfunktion vorliege. Die Empfängerin musste seit dem 22. Oktober diesen Jahres im Dialysezentrum Dillenburg mit der künstlichen Niere über einen sogenannten Dialysekatheter behandelt werden, der jetzt wieder entfernt werden kann. Die Dialysebehandlung war nach der Transplantation nicht mehr erforderlich. Die Spenderniere hatte bereits in der Nacht nach der Transplantation eine sehr gute Funktion aufgenommen, sodass bereits nach einem Tag ein fast normaler Nierenwert im Blut der Patientin gemessen werden konnte. Spender und Empfängerin konnten vor Transplantation erfolgreich gegen Coronaviren geimpft werden. Dies sei ganz besonders für die Empfängerin wichtig, die nach der Transplantation voraussichtlich keine gute Impfantwort ausgebildet hätte, betont das Klinikum. Am Universitätsklinikum Gießen wurden seit 1993 jetzt 1000 Nieren transplantiert, davon 341 nach Lebendnierenspende (davon 59 seit 2007 gegen die Blutgruppengrenzen) und 659 nach postmortaler Spende (Vermittlung der Nieren über Eurotransplant). Von den 659 postmortalen Transplantationen wurden 53 im Rahmen simultaner Insel-Nierentransplantationen bei Typ-I-Diabetikern durchgeführt. Gießen und Frankfurt führen in Hessen die meisten Lebendnierentransplantationen durch. Nach Angaben des Gießener Klinikums liegt dort das Transplantatüberleben nach Lebendspende nach 5 Jahren 5 Prozent und nach zehn Jahren 8 Prozent über dem internationalen Schnitt. Bei Blutgruppen-inkompatiblen Lebendnierentransplantationen gehöre Gießen zu den erfahrensten deutschen Zentren. (Universitätsklinikum Gießen und Marburg / ms)
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