1,1 Mio. Euro für Kampf gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs22. November 2018 Dr. Singh (links) und PD Dr. Dr. Neeße (Fotos: © umg/plha) Hochkarätige Förderung im Doppelpack für die Krebsforschung an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG): Dr. Shiv Singh und PD Dr. Dr. Albrecht Neeße, beide von der Klinik für Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie der UMG, erhalten Förderungen aus dem Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramm der Deutschen Krebshilfe e.V. in Höhe von insgesamt 1,1 Millionen Euro für vorerst vier Jahre bzw. für weitere drei Jahre. Beide Nachwuchswissenschaftler forschen mit ihren Arbeitsgruppen an den Ursachen des Bauchspeicheldrüsenkrebses, dem aggressivsten soliden Tumor des Menschen. Das Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogamm der Deutschen Krebshilfe gilt als eines der renommiertesten Nachwuchsförderungsverfahren in der Onkologie. „Es ist eine Seltenheit in Deutschland, dass gleich zwei Max-Eder-Nachwuchsgruppen in einer Klinik etabliert werden können. Ich bin sehr stolz darüber und freue mich, dass der onkologisch-wissenschaftliche Schwerpunkt an der UMG weitere Verstärkung erfährt“, sagt Ellenrieder, Direktor der Klinik für Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, UMG. Singh studierte Biochemie an der Bundelkhand Universität Indien und absolvierte seinen Ph.D. für Molekulare Medizin an der Philipps-Universität Marburg. Von 2014 bis 2016 war er Postdoctoral Fellow am Barrow Neurological Institute, Phoenix, USA. Seit 2016 forscht Singh als Gruppenleiter in der Klinik für Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie an der UMG. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten befasst sich Singh mit transkriptionellen und epigenetischen Veränderungen von Pankreaskarzinomzellen, die durch das entzündliche Mikromilieu des Tumors beeinflusst werden. Seine Arbeiten zeigen, dass sich Tumorzellen sehr dynamisch und plastisch auf Signale aus der Tumorumgebung verändern. Dadurch können sie sowohl das Wachstum des Tumors als auch das Ansprechen auf Therapien beeinflussen. Ziel seiner Arbeiten ist es, diese heterogenen Veränderungen im Tumor besser zu verstehen, um bessere Therapiekonzepte für Patienten zu entwickeln. Singhs Arbeitsgruppe wird für vier Jahre bis 2022 durch die Deutsche Krebshilfe über das Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramm mit einem Betrag in Höhe von rund 556.000 Euro gefördert. Neeße studierte Humanmedizin und biomedizinische Wissenschaften in Ulm, London, Kapstadt und Rom. Seine Forschungsarbeiten und klinische Ausbildung führten ihn an die Universitäten Marburg und Cambridge, UK. Seit 2014 ist Neeße Oberarzt in der Klinik für Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie. Seit 2015 leitet er eine Max-Eder-Nachwuchsgruppe an der UMG. Nach Begutachtung der ersten Förderperiode wird seine Arbeitsgruppe jetzt für weitere drei Jahre bis 2021 mit einem Betrag in Höhe von 460.000 Euro durch die Deutsche Krebshilfe über das Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramm unterstützt. In seinen Forschungsarbeiten befasst sich Neeße mit der Rolle des Bindegewebes und der Entzündungsreaktion in einem Tumor. Dabei untersucht er insbesondere die Funktion von Tumorbindegewebszellen auf das Tumorwachstum und das Therapieansprechen im Bauchspeicheldrüsenkrebs. Während der ersten Förderphase konnte seine Arbeitsgruppe zeigen, dass Bindegewebszellen aktiv an der Verstoffwechslung von Krebsmedikamenten beteiligt sind und hierdurch deren Wirksamkeit gegenüber Krebszellen senken. Das Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramm der Deutschen Krebshilfe gilt als renommiertes Nachwuchsförderungsverfahren in der Onkologie. Es richtet sich an hochqualifizierte junge Ärzte und Naturwissenschaftler. Mit dem Programm möchte die DKH einen Beitrag zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der klinischen bzw. kliniknahen Onkologie leisten. Gefördert werden nur nach strenger wissenschaftlicher Begutachtung ausgewählte Forschungsprojekte. Von besonderem Interesse sind Projekte, die eine Übertragung grundlegender Forschungsergebnisse in diagnostische oder therapeutische Anwendungen der klinischen Onkologie versprechen. Das Programm ist benannt nach dem verstorbenen Mediziner Max Eder, einem Pionier der Deutschen Krebshilfe.
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