30. Januar: Welttag für vernachlässigte Tropenkrankheiten

World NTD Day / Bildquelle: DZFI

Der World NTD Day am 30. Januar macht auf die vernachlässigten Tropenkrankheiten aufmerksam. Mehr als eine Milliarde Menschen sind weltweit in Gefahr, durch diese Erkrankungen blind, arbeitsunfähig und entstellt zu werden oder zu sterben.

Flussblindheit, Bilharziose, Dengue-Fieber, Schlafkrankheit oder Lepra sind nur einige bekannte Beispiele für diese diverse Krankheitsgruppe. Am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) nehmen sich Forschende der Probleme vor allem in Afrika an und entwickeln zum Beispiel neue diagnostische Tools für die Flussblindheit und andere durch parasitäre Würmer ausgelöste Krankheiten. In Bonn entwickeln sie bessere Biomarker für die Diagnose des Trachoms (Flussblindheit).
Weitere Informationen hierzu stellt das DZIF bereit unter: https://www.dzif.de/de/arbeitsgruppe/vernachlaessigte-tropenkrankheiten

Christoffel-Blindenmission bildet im Kongo Trachom-Chirurgen aus
Das Trachom, so führt die Christoffel-Blindenmission (CBM) zum World NTD Day aus, bedrohe nicht nur das Augenlicht, sondern sei für die Erkrankten auch extrem schmerzhaft. Im Endstadium, nach vielen Infektionen über Jahre hinweg, sei die Bindehaut vernarbt, die Wimpern würden sich zum Auge hin drehen und über die Hornhaut scheuern. Das bereite Schmerzen und trübe die Sicht. “Dabei lässt sich Trachom vorbeugen und auch behandeln”, betont die CBM. “Die Augen regelmäßig zu waschen, schützt davor, sich anzustecken. Frühzeitig entdeckt reicht Antibiotika, um die Narbenbildung zu verhindern. Im Endstadium hilft eine Lidoperation.”
Im Kongo bildet die Organisation nun die vier ersten lokalen Ärzte aus, damit sie diese Lidoperation durchführen können. Viele Menschen, so die Erfahrungen vor Ort, glaubten aber noch, dass die verbreiteten Augenprobleme von Flüchen herrührten und die Operation am Auge mache vielen große Angst. Die CBM hat eigenen Angaben zufolge in ihrem Projekt bereits 200 Betroffene operiert, 300 sollen in diesen Wochen folgen.

“Die Arbeit im Land ist oft eine Herausforderung – die Gemeinden befinden sich häufig in unzugänglichen Gebieten, und die Kommunikation und die Logistik können schwierig sein”, so die CBM weiter. Hinzu kämen Konflikte und Krisen, die die Gesundheitsmaßnahmen zusätzlich erschwerten. Das Trachomprogramm sei schon drei Monate nach dem Start durch Corona ausgebremst worden: Reiseverbote und Materialmangel hinderten die Ärzte an ihrer Arbeit. “Auch wenn noch immer vieles fehlt, können die Projektmitarbeiter und Ärzte seit einigen Monaten weitermachen”, zeigt sich die Organisation optimistisch.