63. DGP-Kongress gestartet: Digitalisierung und empathisches Handeln in der Medizin stehen im Mittelpunkt

Kongresspräsident Christian Taube (Foto: © Mike Auerbach)

Heute startet im Congress Center Düsseldorf – nach 1986 erstmals wieder in Nordrhein-Westfalen – die diesjährige Tagung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Das Motto: „Digital und empathisch“.

„Die Digitalisierung in der Medizin hat, auch aufgrund der Corona-Pandemie, an Fahrt zugenommen und dabei auch verschiedene Tätigkeiten in der Medizin erheblich verändert“, erläutert Kongresspräsident Prof. Christian Taube (Essen) die Überschrift, unter der die Tagung in diesem Jahr steht. „Beispielhaft hierfür sind digitale Sprechstunden oder der zunehmende Einsatz von Apps und Digitalen Gesundheitsanwendungen zu benennen. Diese neuen Technologien verändern auch die Interaktion zwischen Patienten und Ärzten sowie medizinischem Personal erheblich. Diese neuen Aspekte und Entwicklungen auch im Fachbereich der Pneumologie werden ein zentrales Thema auf diesem Kongress sein.“

Außerdem beschäftigen sich einige Kongressveranstaltungen mit dem Schwerpunkt Empathie als wichtigem Bestandteil der Interaktion zwischen Arzt und Patient. Gerade dieser Aspekt droht durch die zunehmende Ökonomisierung, den stetig wachsenden Zeitdruck und wirtschaftliche Anforderungen vernachlässigt zu werden. „Wir wollen beim Kongress aufzeigen, welche neuen Wege wir einschlagen müssen, damit diese wichtige Fähigkeit nicht verloren geht – insbesondere schon in der medizinischen Ausbildung“, sagt Taube.

Darüber hinaus bietet der Kongress ein weites Spektrum an Themen, von Live-Bronchoskopie-Demonstrationen bis zu weiteren 100 Symposien, die die gesamte Breite der Pneumologie beleuchten werden. Außerdem wird es neben Veranstaltungen zur Grundlagenforschung auch wieder einen Science Slam geben, bei dem ausgewählte Forschungsthemen kreativ dargestellt werden.

Keynote-Lectures unter anderem mit NRW-Gesundheitsminister Laumann

Das Thema Digita­lisierung im medizinischen Kontext steht auch im Mittelpunkt der diesjährigen Keynote-Lectures: Dr. Anke Diehl (Essen) wird über den Stand der Dinge im Hinblick auf „Smart Healthcare“ in Deutschland berichten, und Prof. Jochen A. Werner (ebenfalls Essen) möchte aufzeigen, wie Digita­lisierung gesund machen kann. Für eine weitere Keynote-Lecture zur Zukunft der ambulanten und statio­nären Versorgung wird der nordrhein-westfä­lische Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann (CDU), erwartet.

Aktuell zählen die Organisatoren beim diesjährigen Kongress im Congress Center Düsseldorf 4400 Teilnehmen. Natürlich hätte Kongresspräsident Taube, Direktor der Klinik für Pneumologie der Universitätsmedizin Essen – Ruhrlandklinik, den DGP-Kongress gerne wieder nach Essen geholt, wo er vor 37 Jahren das bisher letzte Mal in Nordrhein-Westfalen stattfand. Aber: „Das Congress Center Düsseldorf bietet mit neuen und modernen Räumlichkeiten die besten Voraussetzungen für interessante wissenschaftliche Treffen in großzügiger Atmosphäre”, erklärt er, warum die Wahl auf die Landeshauptstadt gefallen ist. Diese biete außerdem ein breites Spektrum an kulturellen und kulinarischen Angeboten sowie historischen Sehenswürdigkeiten, sagt Taube und unterstreicht, dass es damit gute Möglichkeiten für den wissenschaftlichen, aber auch für den persönlichen Austausch gebe.

Patientenveranstaltung mit Sänger Roland Kaiser

Auch Patienten und die interessierte Öffentlichkeit möchte die DGP im Rahmen des Kongresses darüber informieren, was es Neues in der Lungenheilkunde gibt. Am Samstag werden daher aktuelle Erkenntnisse zu den Themen Lungenkrebs, Lungenfibrosen und seltene Lungenerkrankungen, Infektionen der Atemwege und der Lunge, Asthma, Intensiv- und Beatmungsmedizin sowie Atemwegs- und Lungenerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen für Laien verständlich zusammengefasst. Mit dabei: Schlagersänger Roland Kaiser in seiner Funktion als Schirmherr der Deutschen Lungenstiftung. Im Gespräch mit ihm geht es um die Themen Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, Raucherentwöhnung und Transplantation.