AAD 2025: Franz Grehn mit Manfred Bootz Glaucoma Award ausgezeichnet21. März 2025 Franz Grehn (r.) mit Laudator Norbert Pfeiffer. Foto: Schulz/Biermann Medizin Prof. Franz Grehn, Seniorprofessor an der Universitätsaugenklinik Würzburg, ist anlässlich der AAD 2025 mit dem Manfred Bootz Glaucoma Award ausgezeichnet worden. Verliehen wurde der Preis für sein herausragendes Wirken auf dem Gebiet der Glaukomforschung und -therapie. „Wer war Manfred Bootz?“, fragte Laudator Prof. Norbert Pfeiffer, Direktor der Universitätsaugenklinik Mainz, zu Beginn der Laudatio auf seinen Vorgänger als Mainzer Lehrstuhlinhaber*. Bootz, so erläuterte Pfeiffer, sei in den 1970er-Jahren ein Glaukompatient der Mainzer Uni-Augenklinik gewesen. Aus Dankbarkeit darüber, dass ihm geholfen werden konnte und da er ohne Familie gewesen sei, habe er sich entschlossen, seinen Nachlass dem Kampf gegen das Glaukom zu widmen. Als der einstige Patient dann vor drei Jahren verstorben sei, habe man das Testament mit der entsprechenden Verfügung gefunden und die Universitätsaugenklinik Mainz informiert.Erstmals verliehen worden, so Pfeiffer, sei der Preis der Mainzer Glaukom-Stiftung im vergangenen Jahr an Prof. Fotis Topouzis aus Thessaloniki, Griechenland.Diesmal werde das besondere Lebenswerk von Grehn ausgezeichnet, das von der Grundlagen- und klinischen Forschung -mit einem besonderen Fokus auf kongenitale Glaukome – bis hin zu zahlreichen Originalpublikationen und Buchveröffentlichungen reiche. Exemplarisch nannte Pfeiffer „Die Glaukome“ (Grehn/Mackensen) und „Augenheilkunde“ – ein ophthalmologisches Standardwerk, das bereits in der 30. Auflage erschienen ist und, so Pfeiffer, „ganze Generationen auf den Weg gebracht hat.“ Als Referent im Fortbildungsbereich war Grehn bereits bei der Essener Fortbildung für Augenärzte aktiv. Dieses Engagement führte er anschließend auch im Rahmen der AAD weiter fort.Aus den vielen Ehrungen und Funktionen, die Grehn im Laufe seines wissenschaftlichen Wirkens erhalten hat, hob Pfeiffer insbesondere dessen Zeit als Präsident der World Glaucoma Association (2012-2014) hervor. Des Weiteren war Grehn in der Amtsperiode 2002/2003 Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, deren Ehrenmitglied er seit 2015 ist. Mehrfach wurde Grehn auch international mit Ehrenmitgliedschaften ausgezeichnet, so unter anderem von der bulgarischen, italienischen und rumänischen Fachgesellschaft.„Franz Grehn hat in bester Weise all jene Dinge erfüllt, die sich Manfred Bootz vorgestellt hat“, resümierte Pfeiffer. „Er hat geforscht, Operationsmethoden entwickelt und sein Wissen auch weitervermittelt.“Als Pfeiffer Grehn auf die Bühne bat, um ihm die Urkunde zur Auszeichnung zu verleihen, meinte er augenzwinkernd, ein solcher Preis sei nicht ohne „Gegenleistung“ zu erhalten… In seiner Manfred-Bootz-Lecture referierte Grehn sodann über die Entwicklungen und Herausforderungen in der Glaukomforschung und -therapie. Insbesondere die Erforschung des posttrabekulären Widerstandes sieht Grehn als eine noch zu lösende Aufgabe. Das bisherige Denken sei noch zu sehr „gefangen im Trabelwerk“, meinte Grehn: „Aber was geschieht dahinter?“ Eine gezieltere Steuerung der Wundheilung definierte er als weitere Herausforderung für die Zukunft.Grehn wertete es als besondere Ehre, diese Auszeichnung im Rahmen der 25. AAD-Tagung zu erhalten, habe er diese doch etliche Jahre als Mitglied der Programmkommission mitgestalten dürfen. Außerdem sei er im Jahr des Silberjubiläums der AAD seit 50 Jahren in der Ophthalmologie tätig. (dk) *Grehn (Jg. 1948) war von 1990 bis 1995 Lehrstuhlinhaber an der Universitäts-Augenklinik in Mainz. Dann folgte er dem Ruf in seine Geburtsstadt Würzburg, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2014 blieb.
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