AAD 2025: Rückblicke auf die Anfänge des Kongresses vor 25 Jahren20. März 2025 Blick zurück nach vorn: Die Gesprächsrunde mit Gründern der AAD moderierten BVA-Vorsitzender Daniel Pleger (l.) und DOG-Generalsekretär Claus Cursiefen. Foto: Schulz/Biermann Medizin Aus zwei mach‘ eins … so lässt sich – grob verkürzt – der Start der AAD beschreiben. Im Jahr 2000 begann die Erfolgsgeschichte des Fortbildungskongresses, der sich heute der größte im deutschsprachigen Raum nennen darf. Schon am ersten Tag des Jubiläumskongresses 2025 sind mehr als 5000 Teilnehmer gemeldet, berichtete DOG-Generalsekretär Prof. Claus Cursiefen, Direktor der Universitäts-Augenklinik Köln. Doch so viele waren es nicht immer. Zum Auftakt des Kongress-Formates AAD waren es 3400. „Am ersten Tag hatten wir schon mehr AAD-Teilnehmer als bei den beiden alten Kongressen zusammen“, erinnerte AAD-Mitgründer Prof. Anselm Kampik, ehemaliger Direktor der Universitäts-Augenklinik München und langjähriger DOG-Generalsekretär in einer Gesprächsrunde mit vier Mitgründern. Die Vorläufer der AAD waren die Essener Fortbildung für Augenärzte (EFA) und die Wiesbadener Tagung des BVA. Zur Gesprächsrunde, die von BVA-Chef Daniel Pleger und Cursiefen moderiert wurde, zählten auch Prof. Bernd Bertram, heute Ehrenvorsitzender und zuvor langjähriger erster Vorsitzender des BVA, Prof. Anja Eckstein, Mitglied der AAD-Programmkommission und stellvertretende Direktorin der Universitäts-Augenklinik Essen sowie Boris G. Röder (Ursapharm) als Sprecher des Industriebeirates. Vom Raumproblem zur Neuaufstellung Ausgangspunkt der Überlegungen, etwas Neues zu machen, war damals ein Raumproblem. Das Essener Haus der Technik als Veranstaltungsort der EFA war aufgrund des Erfolges dieser Tagung mit der Zeit zu klein geworden, berichtete Kampik. Ein Umzug allein sei jedoch nicht das Ziel der AAD-Gründer gewesen, vielmehr hätten sie das Ziel verfolgt, die deutsche Augenheilkunde gemeinsam darzustellen – gemeinsam von BVA und DOG, die damals eine Art „Ehe“ eingegangen seien und nun „Silberhochzeit“ feiern dürften. Gleichzeitig sollte das neue Format keine auf Deutschland reduzierte Veranstaltung bleiben, erinnerte Kampik. Deshalb habe man bewusst die Bezeichnung „Augenärztliche Akademie Deutschland“ und nicht „Deutschlands“ gewählt – adressiert werde der deutschsprachige Raum. Bertram, damals noch 2. BVA-Vorsitzender, erinnerte an das zunächst recht hohe finanzielle Risiko, das BVA und DOG als Partner der AAD eingegangen seien, habe die AAD doch ein viel größeres Veranstaltungsformat dargestellt. Da aber die Vorgängertagungen so erfolgreich gewesen seien, hätten sich die Gründer keine allzu großen Sorgen vor dem Start der ersten AAD gemacht. Immerhin sei das neue Format nicht zuletzt von der BVA-Geschäftsstelle sehr gut vorbereitet gewesen.Die Frage nach „Kursklassikern“ der AAD beantwortetet Bertram zuallererst mit dem Kurs „Diabetische Retinopathie“. Dieser sei noch von der EFA übernommen und seitdem immer wieder aktualisiert und angepasst worden. Ebenso lobte er die tolle Zusammenarbeit mit vielen, meist langjährigen Kursreferenten. „Auch davonlebt die AAD“, betonte Bertram und ergänzte, weitere AAD-Kursklassiker seien die diversen Hornhaut-Kurse. „KI wird das Fach verändern“ „Ich vertrete die „großen kleinen“ Fächer, stellte sich Eckstein vor, die nicht nur der Programmkommission seit Anbeginn an angehört, sondern auch „Referentin der ersten Stunde“ ist. Sie zeigte sich dankbar, dass ihrem besonderen Anliegen, der Strabologie, auch nach der Fusion der Wochenend-Tagungen zur jetzigen AAD der Samstag erhalten geblieben sei. Dies ermögliche es seitdem auch weiterhin, dass Strabologen und Orthoptistinnen die Veranstaltungen gemeinsam besuchen könnten.Wohin die AAD-Reise in 25 Jahren gehe, fragte Cursiefen seine Kollegin. „KI wird das Fach verändern“, zeigte Eckstein sich überzeugt. KI könne für das Fach „sehr hilfreich“ sein. In 25 Jahren, so spekulierte sie, könnten OP-Roboter zu den AAD-„Teilnehmern“ gehören – „und wir hätten dann vielleicht wieder mehr Zeit für die Forschung.“ Erfolgsgeschichte in Zahlen Weshalb die AAD für die Industrieaussteller attraktiv sei, erläuterte Röder in kurzen Zügen: die vielschichtige Thematik, die alle Bereiche der Augenheilkunde abdecke, die Konstanz der Veranstaltung und das freundschaftlich-familiäre Verhältnis auf dem Kongress. Eine Balkengrafik dokumentierte abschließend die Erfolgsgeschichte der AAD, die auch durch die Corona-Zeit nicht gebrochen wurde. Das Vor-Corona-Niveau sei fast wieder erreicht, meinte Cursiefen. Viele Kongresse hätten dagegen Probleme, aus der Delle der virtuellen Kongresse wieder herauszukommen. Die Anzahl der AAD-Vorlesungen stieg von fünf im Jahr 2000 auf nun elf, die der Kurse von 210 auf 300 und die der AAP-Kurse von 28 auf 60. Die Gruppe der Referenten wuchs von 270 auf jetzt 434 und die der Kongressteilnehmer von 3400 auf – Stand 19. März – 5000. (dk)
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