Melanom: Adenosinphosphat-Signalgebung prognostiziert Immuntherapie-Ansprechen9. Juni 2025 © HYUNGKEUN – stock.adobe.com (Symbolbild) Forschende aus den USA und China haben die Rolle der Adenosinphosphat-Signalgebung bei der Regulation der Tumormikromilieu-Dynamik und des Ansprechens auf Immuntherapien entschlüsselt. Mittels Multi-Omics-Analysen identifizierte das Team fünf Adenosinphosphat-Signalübertragungs-Subtypen beim Melanom. Subtyp 5 zeigte eine starke Assoziation mit der Immunaktivierung, darunter die inflammatorische Antwort, der Interferon-γ-Signalweg und die Antigenpräsentation. Die Forschenden entwickelten das Adenosinphosphat-Signalwegmodell (APsig), um diesen inflammatorischen Subtyp quantitativ zu erfassen. In ihrer Analyse von 1068 Tumorproben aus neun Kohorten waren hohe APsig-Werte mit einer verlängerten Gesamtüberlebenszeit und einem verbesserten Ansprechen auf Anti-PD-1/PD-L1-Therapien assoziiert. In Immuntherapie-Kohorten zeigten Patienten mit hohem APsig eine 30 bis 50 Prozent höhere Ansprechrate auf eine Checkpoint-Inhibition im Vergleich zu Patienten mit niedrigem APsig. Aktivierung myeloider Zellen und räumliche Dynamik Single-Cell-RNA-Sequenzierungen (scRNA-seq) ergaben, dass APsig vorwiegend in Zellen der myeloiden Linie (z.B. Makrophagen, dendritische Zellen) aktiv ist und dort die Antigenpräsentation über MHC-Klasse-I/II-Moleküle fördert. Die räumliche Transkriptomik zeigte zudem, dass ein hoher APsig mit immunzellreichen Nischen an der Tumor-Stroma-Grenze korreliert, was die Bedeutung des zellulären Crosstalks für die Immunüberwachung unterstreicht. Bemerkenswert ist, dass APsig negativ mit immunsuppressiven Zelltypen (z.B. M2-Makrophagen, ruhende natürliche Killerzellen) assoziiert war, während eine positive Korrelation mit der Infiltration zytotoxischer T-Zellen und der Diversität der T-Zell-Rezeptoren bestand. Dies unterstreicht die Rolle von APsig bei der Förderung einer „heißen“ Tumormikroumgebung. Therapeutische Implikationen Die Studie hebt APsig als dualen Biomarker für die Prognose und Immuntherapie-Vorhersage hervor. Im Vergleich zu traditionellen Markern wie TMB oder PD-L1 zeigte APsig eine vergleichbare oder sogar überlegene Genauigkeit bei der Identifikation von Patienten, die auf Checkpoint-Inhibitioren ansprechen. Darüber hinaus könnte APsig die Entwicklung von Kombinationsstrategien unterstützen, etwa durch die Kopplung von Checkpoint-Inhibitoren mit Wirkstoffen, die die ATP-Signalisierung verstärken, um die antitumorale Immunität weiter zu steigern. Zukunftsperspektiven Obwohl der Fokus der Studie auf dem Melanom liegt, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Adenosinphosphat-Signalisierung auch bei anderen soliden Tumoren relevant sein könnte. Laufende Arbeiten zielen darauf ab, APsig in klinischen Studien zu validieren und dessen Nutzen für personalisierte Therapiestrategien, einschließlich metabolischer Reprogrammierung und zellbasierter Therapien, zu evaluieren.
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