Adenotonsillektomie bei Kindern mit leichter schlafbezogener Atmungsstörung hat Besserung zur Folge

Foto: © MheeP/stock.adobe.com

Eine Untersuchung mit Kindern, die aufgrund vergrößerter Mandeln und Polypen an leichten schlafbezogenen Atmungsstörungen litten, hat ergeben, dass eine Adenotonsillektomie mit einer reduzierten Zahl der Arztbesuche und weniger Medikamentenverordnungen einherging.

Laut den National Institutes of Health (NIH), die die Untersuchung unterstützten, leiden etwa sechs bis 17 Prozent aller US-amerikanischen Kinder an schlafbezogenen Atmungsstörungen (SABS). Bei mittelschweren bis schweren Fällen sei die Adenotonsillektomie eine häufig angewandte Standardbehandlung. Sie könne dazu beitragen Atemprobleme zu reduzieren, Verhaltensauffälligkeiten zu minimieren und das Risiko für Hypertonie, eine manifeste Schlafapnoe und andere Problemen zu senken, die auftreten können, wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt. Eine kürzlich vom NIH unterstützte klinische Studie hatte gezeigt, dass die Adenotonsillektomie bei Kindern mit leichter SBAS zu einer Senkung des Blutdrucks sowie zu einer Verbesserung von Schlaf und Lebensqualität beitrug.

In der neuen Studie untersuchten die Forschenden, ob eine Adenotonsillektomie im Vergleich zu abwartendem Beobachten mit unterstützender Behandlung mit weniger Arztbesuchen und weniger Verordnungen von Medikamenten assoziiert ist. Um dies herauszufinden, analysierten die Wissenschaftler Daten einer randomisierten klinischen Studie mit 459 Kindern und Jugendlichen mit leichter SBAS, die zwischen 2016 und 2021 rekrutiert und ein Jahr lang beobachtet worden waren. Die Teilnehmer waren zwischen drei und zwölf Jahre alt und wurden an sieben akademischen Schlafzentren in den USA untersucht.

Medikamentenverordnung sinkt fast um die Hälfte

Im Verlauf der Studie wurde die Hälfte der Teilnehmer operiert, die andere Hälfte erhielt eine unterstützende Behandlung ohne Operation. Diese Standardversorgung bestand in standardisierten Schulungen zu gesundem Schlaf und Lebensstil sowie in Überweisungen bei unbehandelten Allergien oder Asthma. Eine Analyse nach dem zwölfmonatigen Studienzeitraum ergab 32 Prozent weniger Arztbesuche und 48 Prozent weniger eingelöste Rezepte bei denjenigen Patienten, die sich einer Adenotonsillektomie unterzogen hatten, im Vergleich zu den Teilnehmern, die sich keiner Operation unterzogen hatten. Pro 100 Kindern entspricht dies 125 weniger Arztbesuchen und 253 weniger Rezepten – darunter für Schmerz-, Haut- und Atemwegsmedikamente – im ersten Jahr nach dem chirurgischen Eingriff.

Die reduzierten Arztbesuche umfassten weniger Arztbesuche und ambulante Eingriffe, insbesondere bei Schlaf- und Atemproblemen. Die Mechanismen, die die SDB-Behandlung mit den Behandlungsergebnissen in Zusammenhang bringen, seien jedoch unklar, teilt das NIH mit.

„Meines Wissens ist unsere Arbeit die erste randomisierte Studie zur Bewertung der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen bei Kindern mit schlafbezogenen Atmungsstörungen“, erklärt die korrespondierende Autorin Dr. Susan Redline, Leiterin der Programme für Schlafmedizin-Epidemiologie sowie Schlaf- und Herz-Kreislaufmedizin am Brigham and Women’s Hospital. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die allgemeine Inanspruchnahme medizinischer Leistungen durch eine Adenotonsillektomie reduziert wird, was eine frühzeitige Intervention bei Kindern mit leichten schlafbezogenen Atmungsstörungen unterstützt. Ohne Berücksichtigung der postoperativen Phase bedeutet dies, dass im ersten Jahr nach der Operation pro 100 Kindern 125 Arztbesuche und 253 Rezepte vermieden werden können.“