Adenotonsillektomie: Lebensqualität von Kindern mit obstruktiver Schlafapnoe

Foto: © ladysuzi – Fotolia.com

Bislang ungeklärt ist die Frage, ob die Adenotonsillektomie (Tonsillotomie bei gleichzeitiger Entfernung vergrößerter Rachenmandeln) die Lebensqualität pädiatrischer Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe verbessert.

Otolaryngologen der Universitätsklinik in New Orleans gingen dieser Frage in einer aktuellen Untersuchung nach; außerdem fokussierten sie in ihrer Metaanalyse auch auf die genauere Bestimmung von Lücken in der gegenwärtigen Forschung.

Als Datenquellen dienten MEDLINE, EMBASE sowie die Cochrane-Datenbanken bis Juni 2016; diese wurden über das Ovid-Portal systematisch nach englischsprachigen Original­arbeiten durchsucht. Es wurden nur Artikel selektiert, welche die Adenotonsillektomie bei Jungen und Mädchen unter 18 Jahren aufgrund von obstruktiver Schlafapnoe oder schlafbezogenen Atmungsstörungen behandelten.

Die Artikel mussten außerdem valide, quantitative Ergebnisse hinsichtlich der Lebensqualität liefern. Studien, die solche Messungen nicht vornahmen oder in denen die Adenotonsillektomie aufgrund anderer Indikationen als der obstruktiven Schlafapnoe behandelt wurden, fanden keine Berücksichtigung.

Die Autoren machten 328 Originalarbeiten ausfindig, wovon 37 bei der qualitativen Berücksichtigung fanden. Das Evidenzlevel der Studien erwies sich allgemein als eher niedrig.

Alle Studien, die ein kurzzeitiges Follow-up von weniger als 6 Monaten beinhalteten, zeugten von einer Verbesserung der Lebensqualität nach Adenotonsillektomie im Vergleich zu den präoperativen Werten. Studien mit einem längeren Follow-up hingegen kamen eher zu gemischten Ergebnissen.

Modifikationen der konventionellen Adenotonsillektomie sowie begleitende Maßnahmen wurden als Faktoren herausgestellt, welche die Lebensqualität weiter verbessern konnten. Lediglich 3 Studien verglichen die prä- und postoperative Lebensqualität unter Einbeziehung des Scores gemäß Obstructive SleepApnea-18. Werte aus Nachfolgeuntersuchungen zeigten signifikante Verbesserungen im Vergleich zu präoperativ erhobenen Werten; der Vergeleich von Kurzzeit- Und Langzeitwerten wies auf keine signifikanten Unterschiede hin. (am)

Quelle: Todd et al. Otolaryngol Head Neck Surg. 2017 Jun 1:194599817717480.