Adipositashormon könnte bei mit Übergewicht assoziiertem Asthma eine Rolle spielen27. März 2019 Foto: © WrightStudio/Fotolia Neue Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass ein aus Fettgewebe freigesetztes Hormon für die Entwicklung eines Adipositas-assoziierten Asthmas von entscheidender Bedeutung ist und ein Ziel zukünftiger Behandlungsmöglichkeiten darstellen kann. Die Ergebnisse wurden kürzlich anlässlich der ENDO 2019, der Jahrestagung der Endocrine Society in New Orleans präsentiert. Neben einer genetischen Disposition und Umweltexpositionen stellt auch Adipositas einen Risikofaktor für Asthma dar. In vielen Studien ist gezeigt worden, dass Fettleibigkeit auch den Verlauf einer Asthmaerkrankung beeinflusst. Wie allerdings Fettleibigkeit zu Asthma beiträgt, war bisher nicht klar. Schätzungsweise 40 Prozent der Menschen mit Asthma sind adipös. „Es besteht ein großer ungedeckter Bedarf an neuartigen Therapien für Adipositas-assoziiertes Asthma, da diese Patienten auf aktuelle Therapien weniger ansprechen“, sagte M. Furkan Burak, Leiter der Harvard T. H. Chan School of Public Health und des Brigham and Women’s Hospital in Boston. Die Wissenschaftler untersuchten in der Studie das Fetthormon aP2, dessen Konzentration im Blutkreislauf von Menschen und Tieren mit Übergewicht ansteigt. Es ist an den entzündlichen Reaktionen des Körpers beteiligt, und es wurde bereits gezeigt, dass es zu chronisch-entzündlichen Erkrankungen beiträgt, die mit Fettleibigkeit assoziiert sind, wie Diabetes und Herzerkrankungen. In älteren Forschungsarbeiten hatten die Forscher einen Anstieg des aP2-Spiegels im Blut und in der Lungenflüssigkeit von Mäusen mit Fettleibigkeit festgestellt. In der neuen Studie nun wurden die aP2-Spiegel im Blut und in der Lungenflüssigkeit von Menschen mit und ohne Asthma gemessen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die aP2-Spiegel im Blut von Asthmatikern, die die Kriterien für Adipositas oder Übergewicht erfüllten, um 25,4 Prozent höher waren als bei Menschen ohne Asthma. Höhere aP2-Spiegel waren laut den Studienautoren nur bei Menschen mit Übergewicht oder Adipositas mit dem Asthma-Status assoziiert. Es gab keinen signifikanten Unterschied in den aP2-Spiegeln bei normalgewichtigen Menschen mit und ohne Asthma. Die Forscher führten auch Messungen der aP2-Spiegel in der Lungenflüssigkeit von 13 Personen mit Übergewicht und 36 normalgewichtigen Menschen mit und ohne Asthma durch. Die Wissenschaftler stellten dabei fest, dass die aP2-Werte adipöser Personen im Vergleich zu den anderen Studienteilnehmern um 23 Prozent höher waren. „Diese Daten legen nahe, dass aP2 ein unabhängiger Risikofaktor für Asthma bei Adipositas sein kann“, erklärt Koautor Dr. Gurol Tuncman, von der Harvard T. H. Chan School of Public Health. „Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass gegen aP2 gerichtete Therapien die durch Adipositas bedingte Asthmaentwicklung und deren chronische Komplikationen verhindern können. Unsere Untersuchungen bieten eine interessante Gelegenheit für die klinische Translation von Anti-aP2-Medikamenten zur Behandlung eines Adipositas-assoziierten Asthmas.“
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