„Agieren statt Reagieren“ – Berufspolitik beim 77. DGU-Kongress

Symbolbild: Thomas Reimer – stock.adobe.com

Der Berufsverband der Deutschen Urologie (BvDU) will beim 77. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) über die Themen Patientensteuerung, Primärarztversorgung und Ambulantisierung diskutieren.

„Aus gutem Grund stehen die berufspolitischen Veranstaltungen des BvDU auf dem 77. DGU-Kongress unter dem Fokus ‚Agieren anstelle Reagieren: Neustart im Gesundheitswesen – Steuern, anstelle gesteuert werden!‘“, so der BvDU-Vorstand wörtlich in einer aktuellen Pressemitteilung. Der Verband „kämpft um jedes Jota für die weiterhin bestmögliche urologische Versorgung“, heißt es weiter.

„Der gesteuerte Patient“ lautet dementsprechend der Titel des berufspolitischen Forums am 18.09.2025. Das Thema soll aus Sicht der Selbstverwaltung, der Ärzteschaft und der Kostenträger beleuchtet werden, und zwar im Kontext des von der Politik vorgeschlagenen Primärarztsystems, der intersektoralen Versorgung und der digitalen Schnittstellen.

Für den Kongress-Donnerstag kündigt der Berufsverband außerdem das Lunchseminar „BvDU meets GeSRU“ an. Darin sollen Assistenzärzte die Möglichkeit bekommen, juristische Fragestellungen gemeinsam mit dem BvDU auf für einen gelungenen Start in ihr Berufsleben aufzuarbeiten. Konkrete Themen sind etwa „Ärztliche Verantwortung an der Schnittstelle von Medizin und Recht: Zwischen Behandlungsauftrag und juristischen Fallstricken“ und „Assis-tenzärztliche Verantwortung im Dienst: Zwischen Notfallmanagement, Eigenverantwortung und rechtlichen Grenzen“. Zudem veranstaltet der BvDU am Kongress-Samstag wieder ein Niederlassungsseminar, das junge Kollegen dabei unterstützen soll, wie sie – so der Titel – „erfolgreich in die Niederlassung – Selbständigkeit oder angestellte ambulante Tätigkeit“ gehen.

BvDU-Vorstandspositionen neu zu besetzen

Wie in jedem Jahr findet während des Kongresses die Mitgliederversammlung des Berufsverbandes statt. Im Vorstand stehen in diesem Jahr zwei Positionen zur Neuwahl. Der 1. Vizepräsident Prof. Peter Jürgen Goebell und der Schatzmeister Dr. Peter Kühne geben ihre Ämter ab.

Goebell hatte vor seiner Wahl zum 1. Vizepräsident 2021 bereits über Jahre die Position des Schriftführers bekleidet. Er habe mit viel Engagement die Sichtweise der klinisch tätigen Kollegen vertreten und ihnen eine berufspolitische Stimme gegeben, zudem habe er die berufspolitische Relevanz der wissenschaftlichen Leitlinien verdeutlicht, heißt es lobend in der BvDU-Mitteilung. Kühne war als langjähriger Vorsitzender des Landesverbandes Berlin im Jahr 2016 zum Schatzmeister gewählt worden. In dieser Funktion sei er Garant für eine umsichtige, vorausschauende Haushaltsplanung gewesen, „immer mit dem Fokus darauf, wie mit den Mitgliedsbeiträgen gewirtschaftet wird und was der Berufsverband bestmöglich mit ihnen bewirken kann“, so der Verband.

Klotz und Quack als Bewerber

Um die Position des Vizepräsidenten bewirbt sich Prof. Theodor Klotz, Facharzt für Urologie, langjähriger Chefarzt der Klinik für Urologie, Andrologie und Kinderurologie am Klinikum Weiden der Kliniken Nordoberpfalz und federführender Herausgeber des Fachjournals „Die Urologie“. Er bringe  sowohl die Sicht der Klinik mit als auch den Bereich Public Health, was eine bevölkerungsbezogene Perspektive auf Gesundheit und Krankheit eröffne, so der BvDU.

Für die Position als Schatzmeister wirft Dr. Thomas Quack, seit 2021 Vorsitzender des Hauptausschusses und seit 2010 Landesverbandsvorsitzender in Schleswig-Holstein, seinen berufspolitischen Stab in den Ring. In seiner Funktion als berufspolitischer Vertreter von deutscher Seite repräsentiert er den BvDU im Gremium des European Board of Urology, in dem Urologen aus 29 europäischen Ländern zusammenkommen, um die Inhalte und Standards der urologischen Ausbildung in Europa zu harmonisieren.

(ms/BIERMANN)