Akne bei Frauen: Studie enthüllt erhebliche Stigmatisierung24. Oktober 2023 Foto: © Goffkein – stock.adobe.com Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Akne einen erheblichen Einfluss darauf hat, wie Menschen in der Gesellschaft wahrgenommen werden. Gesichter mit Akne werden als weniger attraktiv, vertrauenswürdig, selbstbewusst, erfolgreich, dominant und glücklich angesehen, wobei Akne bei erwachsenen Frauen die stärksten negativen Auswirkungen hat. Eine Forschungsarbeit, die auf dem Kongress 2023 der European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) vorgestellt wurde, untersuchte die Auswirkungen verschiedener anatomischer Varianten von Akne auf natürliche Blickmuster und soziale Wahrnehmung [1]. Die Forschenden verfolgten die Augenbewegungen von 245 Teilnehmenden (Durchschnittsalter: 31,63 Jahre), die neutrale und emotionale Gesichter von Frauen mit reiner Haut und klinisch relevanten anatomischen Varianten von Akne betrachteten (die Emotionen umfassten glücklich, wütend und neutral). Die Bilder wurden nach aknebedingter Sehstörung bewertet, während die emotionalen Gesichter nach ihrer Valenzintensität beurteilt wurden. Getrennt davon wurde eine Gruppe von 205 Online-Umfrageteilnehmenden (Durchschnittsalter: 35,08 Jahre) gebeten, die Persönlichkeitsmerkmale der auf den Bildern abgebildeten Personen zu bewerten. Weniger vertrauenswürdig durch Akne Die Umfrage ergab, dass Gesichter mit Akne als signifikant weniger attraktiv, weniger vertrauenswürdig, weniger erfolgreich, weniger selbstbewusst und weniger dominant wahrgenommen wurden. Insbesondere zeigten die Ergebnisse, dass weibliche Akne bei Erwachsenen, die um Kiefer, Mund und Kinn (U-Zone) konzentriert ist, die niedrigsten Werte für die Attraktivität erhielt und als optisch am störendsten empfunden wurde. Glückliche Gesichter mit weiblicher Akne bei Erwachsenen wurden auch als weniger glücklich bewertet als Gesichter mit reiner Haut. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Frauen mit Akne bei Erwachsenen weltweit um 10 Prozent gestiegen. Diese Erkrankung betrifft in der Regel die Kieferpartie und das Kinn, kann aber an jeder beliebigen Stelle des Gesichts auftreten. Bei Erwachsenen kann diese Erkrankung schwerwiegende Folgen haben, darunter psychologische Auswirkungen, ein geringes Selbstwertgefühl, soziale Isolation und Depressionen. Der wichtigste Risikofaktor ist die genetische Veranlagung, aber auch andere Einflüsse wie Stress, Hormone und die Ernährung können das Aknerisiko einer Person erhöhen. Mehrere Studien haben bereits gezeigt, wie die Wahrnehmung abwertender körperlicher Merkmale zu sozialem Stress führen kann, einschließlich sozialer Isolation, höherem biologischem Stress und sogar schlechterer Gesundheit. Es hat sich gezeigt, dass das Aussehen eine Rolle bei der Wettbewerbsfähigkeit am Arbeitsplatz spielt und nachweislich bestimmt, ob ein Bewerber eingestellt wird oder nicht. Schweregrad der Akne korreliert nicht mit Lebensqualität Zu den Ergebnissen der Studie erklärte Dr. Marek Jankowski, der Hauptautor der Studie: „In meiner über zehnjährigen Erfahrung auf diesem Gebiet habe ich immer wieder festgestellt, dass Akne bei erwachsenen Frauen im Vergleich zu Akne bei Jugendlichen zu größeren sozialen Problemen führt. Die Ergebnisse bestätigen dies also. Wirklich überraschend war jedoch, dass Bilder, die eine generalisierte Akne, also eine größere Fläche mit mehr Läsionen, zeigen, positiver bewertet wurden als Bilder, auf denen die Akne erwachsener Frauen in der U-Zone auftritt.“ Die Behandlung müsse sich auf die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten konzentrieren und nicht nur auf die Verringerung der von der Akne betroffenen Fläche. Leider werde dies bei der Behandlung von Akne derzeit nicht angestrebt, da in den therapeutischen Leitlinien nach wie vor bestimmte Behandlungsmethoden empfohlen würden, die sich an der Anzahl der Läsionen orientierten, unabhängig von deren Lage. „Es überrascht nicht, dass der Schweregrad der Akne nicht mit der Lebensqualität von Aknepatienten korreliert“, so Jankowski.
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