Aktionsbündnis Patientensicherheit engagiert sich für Berichts- und Lernsysteme im ambulanten Bereich23. November 2017 © Robert Kneschke, Fotolia Seit 2005 engagiert sich das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) bei der Implementierung und der Weiterentwicklung von Berichts- und Lernsystemen (CIRS). Da es inzwischen eine Reihe einrichtungsübergreifender Berichts- und Lernsysteme in Deutschland gibt, zieht sich das APS aus der Trägerschaft des Krankenhaus-CIRS-Netzes Deutschland zurück, um aus unabhängiger Position die Vernetzung und Kooperation der verschiedenen Systeme fördern zu können. Seit diesem Jahr nimmt das APS nun auch CIRS im ambulanten Sektor in den Fokus. Einrichtungsübergreifende Berichts- und Lernsysteme sind öffentlich zugänglich. Mitarbeiter in gesundheitlichen Einrichtungen können hier – anonym, vertraulich und ohne das Risiko von Sanktionen – Fehler, Risiken, kritische Ereignisse und Beinahe-Schäden rund um ihre Arbeit eingeben. Aus diesen Berichten werden dann Risiken für die Patientensicherheit identifiziert und Verbesserungs- und Präventionsmaßnahmen abgeleitet. „Diese Berichts- und Lernsysteme ermöglichen das gemeinsame Lernen aus Fehlern und tragen so maßgeblich zu einer guten Sicherheitskultur bei“, führt Hedwig François-Kettner, Vorsitzende des APS, aus. Das APS hat zusammen mit dem Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ), der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und dem Deutscher Pflegerat (DPR) das KH-CIRS-Netz-D (www.kh-cirs.de) entwickelt, das 2010 an den Start ging. „Angesichts der erfreulichen Entwicklung ist dies ein guter Zeitpunkt, um sich aus der Rolle des Mitbetreibers des Krankenhaus-CIRS-Netzes zurückzuziehen“, so Hedwig François-Kettner. Dies folgt der seit Gründung des APS geltenden Devise, dass das APS nicht notwendigerweise die Aufgaben übernehmen muss, die andere bereits gut übernehmen. „Wir sehen uns als Impulsgeber für strategische Ausrichtungen und entwickeln Anregungen zum Ausbau von Patientensicherheit. Aus diesem Grund möchten wir das Instrument CIRS auch in diesem Bereich weiterentwickeln und sehen hier vor allem Potentiale in der Förderung von Austausch und Vernetzung zwischen den einrichtungsübergreifenden Systemen. „Damit wollen wir die weitere Verbesserung einer patientenorientierten Sicherheitskultur in Deutschland unterstützen“, betont die Vorsitzende des APS. Das APS setzt damit in der Verbesserung der Patientensicherheit im ambulanten Bereich neue Akzente. „Auch in Praxen, Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), Apotheken und Tageskliniken kommt es jeden Tag zu Fehlern“, weiß Hedwig François-Kettner. Wie beim CIRS im Krankenhaussektor könnten Ärzte, Medizinische Fachangestellte, Apotheker und Pflegekräfte auch hier aus den Fehlern anderer lernen und so die Patientensicherheit verbessern. „Nach den guten Erfahrungen mit CIRS im Krankenhaus sind wir optimistisch, hier ebenfalls Verbesserungen erzielen zu können“, sagt François-Kettner. Die neue Arbeitsgruppe „CIRSambulant“ ist Teil des Projektes CIRSforte, das vom Innovationsfonds des Bundesministeriums für Gesundheit finanziert wird und in dem das APS als Partner eingebunden ist. Hier werden Handlungsempfehlungen für die Nutzung von Berichts- und Lernsystemen im ambulanten Bereich erarbeitet. Ab April 2018 erfolgt die Praxisphase des Projektes CIRSforte, in der die Empfehlungen in rund 400 ambulanten Praxen umgesetzt und bewertet werden. Zu diesem Zweck werden noch interessierte Praxisnetze oder andere Praxiszusammenschlüsse gesucht: Bewerbungsmöglichkeiten unter http://www.aps-ev.de/ Die ersten Projektergebnisse und der weitere Ablauf sollen auf dem CIRSforte-Symposium am 24 Januar 2018 in Berlin vorgestellt werden. Weitere Informationen zum Projekt und zum Symposium unter: www.cirs-ambulant.de
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