Aktionstag Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: CED und Darmmikrobiom – Wer beeinflusst wen?

Morbus Crohn (Foto: © Juan Gärtner)

Am 19. Mai – dem „World Inflammatory Bowel Disease Day“ – richtet die Gastro-Liga den Aktionstag „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen 2022“ aus. Darm und Mikrobiom stehen beim diesjährigen Aktionstag „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen“ der Gastro-Liga im Mittelpunkt.

Typisch für ein gesundes Darmmikrobiom ist eine hohe Biodiversität und die Fähigkeit, sich an veränderte Bedingungen anzupassen. „Je höher der Grad der Diversität von Bakterienarten mit positiven Eigenschaften ist, desto geringer ist das Risiko für chronisch entzündliche Darmleiden“, erklärt Prof. Max Reinshagen, Gastroenterologe am Städtischen Klinikum Braunschweig. Studien belegen eindrücklich, dass das Mikrobiom vieler CED-Patienten in seiner Menge und Diversität stark eingeschränkt ist.

Über die Ernährung kann jeder einzelne einen gewissen Einfluss auf das Darmmikrobiom nehmen. „Besonders günstig ist eine faserreiche Ernährung mit viel Gemüse und Vollkornprodukten sowie ungesättigten Fettsäuren und fermentierten Milchprodukten wie Joghurt oder Kefir“, sagt Prof. Andreas Stallmach, Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der gezielte therapeutische Einsatz von Pro-, Prä- oder Synbiotika hat allerdings bisher noch keine überzeugenden Ergebnisse geliefert. Der fäkale Mikrobiomtransfer ist eine andere Möglichkeit, das Mikrobiom zu verbessern. Bei der Behandlung von CED ist dieses Verfahren jedoch noch nicht endgültig evaluiert und weiter Gegenstand der Forschung.

Im Mittelpunkt des diesjährigen Aktionstages stehen deshalb folgende vier Fragen, die den Zusammenhang zwischen Darmmikrobiom und CED beleuchten: Was ist ein gesundes Darmmikrobiom? Welche Bedeutung hat das Mikrobiom für den Verlauf und die Prognose einer CED? Welche anerkannten Analysemöglichkeiten des Darmmikrobioms gibt es? Welche Therapien sind in diesem Zusammenhang sinnvoll?

Wer mehr zu diesen Themen erfahren möchte, dem liefert der Aktionstag die Möglichkeit dazu. Die Gastro-Liga organisiert unter dem Motto „CED und Darmmikrobiom – wer beeinflusst wen in dieser außergewöhnlichen Wohngemeinschaft?“ rund um dieses Datum bundesweit Veranstaltungen mit Vorträgen, Webinaren und einem breiten Informationsangebot zu diesem Thema. Außerdem können sich Betroffene hier auch mit anderen Veranstaltungsteilnehmern austauschen.

Darüber hinaus richtet die Gastro-Liga telefonische Expertenhotlines für Betroffene und Angehörige ein, bei denen sich Anrufer bei Fachärzten für Verdauungskrankheiten rund um das Thema chronisch entzündliche Darmerkrankungen informieren können.