Aktive Bewegungsschiene nach Sprunggelenkfraktur: Vorbericht des IQWiG7. Juli 2021 Foto: Duncan Andison – stock.adobe.com Nach einer operativen Behandlung und einem CAM-Training verringerten sich Beschwerden am Fuß deutlicher und er ist schneller belastbar. Nach konservativer Therapie bleibt der Nutzen unklar. Nach einer Fraktur des oberen Sprunggelenkes sollen Akut- und Nachbehandlung die Gelenkfunktion möglichst ohne Einschränkung wiederherstellen. An eine konservative Therapie oder eine operative Therapie, die das Gelenk jeweils mehr oder weniger lange ruhigstellen, schließt sich als Nachbehandlung meist eine Physiotherapie an, um das Gelenk möglichst schnell wieder zu mobilisieren. Ob bei Erwachsenen mit einer Sprunggelenkfraktur ein selbständiges Training mit einer aktiven Bewegungsschiene (CAM-Schiene) zusätzlich zur Physiotherapie in der Nachbehandlung Vor- oder Nachteile hat, untersucht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zurzeit in einer Nutzenbewertung. Gemäß den vorläufigen Ergebnissen des Vorberichts bietet das CAM-Training nach einem operativen Eingriff Vorteile: Patientinnen und Patienten haben nach einem selbständigen Training mit CAM-Schiene weniger Funktionseinschränkungen und können den Fuß schneller wieder voll belasten. Zum Einsatz der CAM-Schienen nach einer konservativen Behandlung gibt es keine Studien, sodass hier Nutzen und Schaden unklar sind. Stellungnahmen zu diesem Vorbericht sind möglich bis zum 23. Juli 2021. CAM-Training nach Operation: Verletztes Sprunggelenk ist schneller wieder belastbar Die Ergebnisse aus einer kleinen Studie mit 50 Erwachsenen, die nach einer komplexeren Sprunggelenkfraktur operativ behandelt wurden, zeigen einige Vorteile der selbst angewendeten CAM-Schiene in der Nachbehandlung: Beschwerden hatten sich deutlicher verringert als bei Erwachsenen, die nach operativer Behandlung nur mit Physiotherapie allein nachbehandelt wurden. Schon nach sechs Wochen war der Fuß bei einem Großteil mit CAM-Training wieder voll belastbar und auch der körperliche Gesundheitszustand besserte sich schneller, sodass die Betroffenen auch schneller wieder am (Berufs-)Leben teilnehmen konnten. Es gab darüber hinaus nur vereinzelte unerwünschte Ereignisse und das CAM-Training führte auch nicht öfter zur Lockerung von Schrauben im Fuß, zu Infektionen oder zu erneuten operativen Eingriffen. Auch wenn die einzige Studie sehr klein war und methodische Mängel hatte, sind die Vorteile der CAM-Schiene in der Selbstanwendung nach einem operativen Eingriff deutlich und konsistent, sodass das IQWiG hier insgesamt zu einem Anhaltspunkt für einen Nutzen kommt im Vergleich zu einer Nachbehandlung ohne CAM-Training. CAM-Training nach konservativer Behandlung: dürftige Studienlage Zur Selbstanwendung von aktiven Bewegungsschienen nach einer konservativen Therapie einer Sprunggelenkfraktur ließen sich keine Studien identifizieren. Mangels Daten bleiben daher Nutzen und Schaden einer CAM-Schiene in der Selbstanwendung nach einer konservativen Therapie unklar. Eine Übertragbarkeit der Studienergebnisse ist nicht möglich: Denn Patientinnen und Patienten mit operativ versorgter Sprunggelenkfraktur unterscheiden sich zu stark von Patientinnen und Patienten mit konservativ versorgter Sprunggelenkfraktur, weil die Behandlung abhängig ist vom Ausmaß der Verletzung und der Konstitution der Betroffenen. Zum Ablauf der Berichtserstellung: Den Berichtsplan für dieses Projekt hatte das IQWiG im Januar 2021 veröffentlicht. Stellungnahmen zum Vorbericht werden nach Ablauf der Frist ab dem 23. Juli gesichtet. Sofern sie Fragen offenlassen, werden die Stellungnehmenden zu einer mündlichen Erörterung eingeladen.
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