Akute Toxizität der Prostatabestrahlung mit später Toxizität verbunden

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Einer aktuellen Metaanalyse zufolge ist die akute Toxizität nach einer Prostata-Strahlentherapie statistisch signifikant mit der späten Toxizität und einer Verschlechterung der von den Patienten berichteten Lebensqualität assoziiert.

Um einen möglichen Zusammenhang zwischen akuter und später Toxizität nach Prostatabestrahlung wegen Prostatakrebs (PCa) nachzuweisen, führte eine internationale Wissenschaftlergruppe um Amar U. Kishan von der University of California in Los Angeles (USA) eine Metaanalyse individueller Patientendaten durch. Die Forscher identifizierten randomisierte Phase-III-Studien zur konventionell fraktionierten oder ­moderat hypofraktionierten Prostata-Strahlentherapie im MARCAP-Konsortium (Meta-Analysis of Randomized trials in Cancer of the Prostate), für die individuelle Daten zur akuten und späten Toxizität vorlagen und die vor dem 01.12.2023 verfügbar waren. Studien ohne individuelle Patientendaten wurden ausgeschlossen.

Die Autoren untersuchten die Zusammenhänge zwischen akuter (≤3 Monate nach Strahlentherapie) und später (>3 Monate nach Strahlentherapie) urogenitaler und gastrointestinaler Toxizität mindestens zweiten Grades mithilfe adjustierter verallgemeinerter linearer Mischmodelle (adjustiert für Alter, Status der Androgendeprivationstherapie, Art der Strahlentherapie, Strahlendosis und Bestrahlungsschema). In der Teilmenge der Studien, welche die Lebensqualität (QOL) im erweiterten PCa-Index (EPKI) erhoben, wurde auch der Zusammenhang zwischen akuter urogenitaler und gastrointestinaler Toxizität und einer Verringerung der QOL bezüglich Gastrointestinal- und Harntrakt um das ≥2-Fache des minimal klinisch bedeutsamen Unterschieds (MCID) untersucht.

Schließlich erfüllten 6 von 26 verfügbaren Studien alle Einschlusskriterien. 6593 Patienten wurden in die Analyse eingeschlossen (konventionell fraktionierte Bestrahlung: n=4248; moderat hypofrak­tionierte Bestrahlung: n=2345). Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 72 Monate (IQR 61–94). Eine akute urogenitale Toxizität von Grad ≥2 war sowohl mit einer späten urogenitalen Toxizität von Grad ≥2 (Odds Ratio 2,20; 95%-Konfidenzintervall [KI] 1,88–2,57; p<0,0001) als auch mit einer Verringerung der Lebensqualität bezüglich des Harntraktes von einem ≥2-fachen MCID (IQR 1,41; 95 %-KI 1,17–1,68; p=0,0002) assoziiert. Ebenso zeigte sich, dass eine akute gastrointestinale Toxizität von Grad ≥2 sowohl mit einer späten gastrointestinalen Toxizität von Grad ≥2 (Interquartile Range [IQR] 2,53; 95%-KI 2,07–3,08; p<0,0001) als auch mit einer Verringerung der gastrointestinalen Lebensqualität um ≥2 MCID (IQR 1,52; 95 %-KI 1,26–1,83; p<0,0001) verbunden war.

(ms)