Akute und chronische Laryngitis: Folge der stimmlichen Überlastung im Beruf

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Eine aktuelle Studie untersuchte die akute beziehungsweise chronische Laryngitis als Folge der Überlastung der Stimme im Beruf mit dem Fokus auf charakteristische Merkmal und Ätiologie der Erkrankung.

Kehlkopfentzündungen stellen die häufigste Ursache für Dysphonie dar; dies gilt besonders bei Ausübung von Berufen, deren Schwerpunkt bei Stimme und Sprache liegt. Dieser pathologische Zustand kann entweder durch die beruflichen Aktivitäten hervorgerufen werden oder durch Stimmermüdung entstehen. Es gilt als allgemein anerkannte Praxis, zwischen den akuten und den chronischen Formen berufs­bedingter Laryngitis zu ©unterscheiden. Die Hauptursachen für die Herausbildung beider Zustände lägen in der Nichtbeachtung von Vorgaben, die sich auf Schutz und Pflege der Sprech- oder Singstimme beziehen, so die Autoren.

In der vorliegenden Studie wurden 478 Individuen aus dem Berufsfeld „Sprache und Stimme“ inkludiert, die auf akute oder chronische berufsbezogene Laryngitis diagnostiziert wurden und die in der Abteilung für Stimm- und Sprachstörungen einer Klinik in St. Petersburg vorstellig wurden. Der klinische Status des Kehlkopfes wurde mittels Video-Endostroboskopie evaluiert. Eine akute Laryngitis wurde bei 103 (21,5 %) der untersuchten Individuen diagnostiziert, während die anderen 375 (78,5 %) Studienteilnehmer eine chronische Kehlkopfentzündung aufwiesen.

Ein charakteristisches Merkmal der akuten berufsbezogenen Laryngitis, welches bei 38 (36,5 %) der so diagnostizierten Probanden (die anderweitig als komplett gesund galten) auftrat, war die Entwicklung dieser Störung durch eine Über­belastung des Stimmapparats. Im Gegensatz dazu gingen viral oder bakteriell bedingten Kehlkopfentzündungen akute Atemwegsymptomatiken voraus. Insgesamt 62 (16,5 %) der Patienten litten unter einer chronischen berufsbedingten Laryngitis, die durch eine Überlastung der Stimmorgane über einen längeren Zeitraum hervorgerufen wurde.

Unter den Studienteilnehmern stellten sich 313 mit verschiedenen Ausprägungen der chronischen Laryngitis vor, inklusive Kehlkopfkatarrh bei 175 (46,7 %) sowie ödematös-polypoide (n = 32, 8,5 %) und atrophe (n = 19; 5,1 %) Erscheinungsformen. Die hauptsächlichen ätiologischen Faktoren, die der Entstehung dieser drei verschiedenen Ausprägungen der Kehlkopfentzündung zugrunde liegen, waren Rauchen, chronische Tonsillitis, gastroösophageale Reflux­erkrankung, Asthma bronchiale sowie Diabetes mellitus. (am)