Alexandra Philipsen leitet die Psychiatrie am Uni-Klinikum Bonn23. Februar 2018 Prof. Alexandra Philipsen (l.) ist neue Leiterin der psychiatrischen Klinik auf dem Venusberg-Campus. Der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende Prof. Wolfgang Holzgreve (m.) dankt ihrem Vorgänger Prof. Wolfgang Maier (r.) für sein 23-jähriges, exzellentes Schaffen (Foto: © Johann Saba/UK Bonn) Prof. Alexandra Philipsen ist die neue Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn. Die 48-jährige Nachfolgerin von Prof. Wolfgang Maier übernimmt die Leitung der Klinik, an der etwa 140 Mitarbeiter tätig sind. Sie setzt auf eine störungsorientierte Behandlung. Daher will sie die Therapie der Schwerpunkte wie unter anderem Depression, Zwangsstörungen, Angst- und Suchterkrankungen dahingehend weiter ausbauen und die Ambulanzen stärker auf einzelne Krankheitsbilder spezialisieren. Prof Philipsen war zuvor in Oldenburg Inhaberin des neu eingerichteten Lehrstuhls für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität und Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Karl-Jaspers-Klinik. Bereits seit ihrer Zeit am Universitätsklinikum Freiburg konzentriert sie sich klinisch und wissenschaftlich auf störungsorientierte Psychotherapieverfahren sowie speziell auf die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Erwachsenen. „Mit Prof. Wolfgang Maier tritt altersbedingt ein großer Psychiater ab, der in Forschung, Lehre und Krankenversorgung gleichermaßen Hervorragendes geleistet hat, wofür das UKB sehr dankbar ist. Der Berufung von Alexandra Philipsen ging eine sorgfältige Auswahl von nationalen und internationalen Kandidaten durch ein eigens dafür einberufenes Gremium voraus. Mit Prof. Philipsen haben wir eine klinisch orientierte Forscherin an Bord geholt, die unter anderem mit ihrem Schwerpunkt der Entwicklung neuer psychopharmakologischer und störungsorientierter psychotherapeutischer Konzepte zur Stress- und Emotionsregulation bei ADHS und verwandten Störungen die bestehende neurowissenschaftliche Ausrichtung des Klinikums perfekt ergänzen und weiter voranbringen kann“, freut sich Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Bonn. „Nicht das Symptom, sondern die ursächliche Störung behandeln!“ Die neue Chefärztin setzt auf eine starke kooperative Vernetzung, sowohl innerhalb als außerhalb der Klinik. „Besonders an Bonn ist, dass der Standort hervorragend in den Neurowissenschaften aufgestellt ist“, sagte Philipsen. Hier sei es neben Psychosomatik und Gerontopsychiatrie möglich, unter anderem eng mit Epileptologie, Neuroradiologie und Life & Brain sowie dem benachbarten Deutschen Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) zusammenzuarbeiten. „Das passt ausgezeichnet zu meiner biologischen Forschung bezüglich Emotionsregulation und Impulskontrolle bei ADHS, die auf einer Störung des Stoffwechsels bestimmter Botenstoffe im Gehirn beruht.“ Zudem kommt es ihr sehr entgegen, sich hier am Standort Bonn verstärkt mit der Humangenetik austauschen zu können: „Kaum eine andere Erkrankung wird so stark genetisch weitergegeben wie ADHS.“ Innerhalb der Klinik will Philipsen, die auf integrierte teilstationäre Behandlung setzt, die Ambulanzen, die Tagesklinik und die Stationen enger miteinander verzahnen. Dabei plant sie die störungsorientierte Psychotherapie auszubauen, wobei die Gruppentherapie stationsübergreifend möglich wird. Ein weiteres Ziel ist, Behandlungskonzepte für Patienten mit gestörter Impulskontrolle wie bei ADHS oder Borderline zu etablieren. Zudem beabsichtigt die neue Klinikchefin das Haus für die Aufgaben stark zu machen, die der für die Psychiatrie auf dem Venusberg-Campus neue große Pflichtversorgungsauftrag von Personen wegen Selbst- oder Fremdgefährdung mit sich bringt.
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