Allergische Erkrankungen belasten die Psyche

Allergie
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Allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen oder allergisches Asthma erhöhen das Risiko der Betroffenen, an einer depressiven Störung zu erkranken, deutlich.

Frauen sind davon stärker betroffen als Männer. Das geht aus einer Meta-Analyse chinesischer Wissenschaftler hervor.  

Diese hatten 51 Studien mir mehr als 2,5 Millionen Teilnehmern ausgewertet, um den Zusammenhang zwischen allergischen Erkrankungen und der psychischen Störung zu untersuchen. Eine entsprechende Relation wurde in jüngster Zeit immer wieder diskutiert, die Ergebnisse verschiedener Studien waren jedoch kontrovers. 

Wie die Meta-Analyse von Zhiyu Lu von der Universität Ningbo in China und Kollegen nun ergab, waren allergische Erkrankungen mit einem signifikant erhöhten Risiko für Depression (gepooltes Relatives Risiko [RR] 1,59, 95 %-Konfidenzintervall [KI] 1,48-1,71). Dieser Zusammenhang bestand sowohl für Patienten mit Asthma (RR 1,59, 95%-KI 1,46-1,74) als auch für solche mit allergischer Rhinitis (RR 1,57, 95%-KI 1,27-1,93).  

Analysen mit Daten von Untergruppen ergaben, dass sowohl Kinder (RR 1,66, 95%-KI 1,41-1,96) als auch Erwachsene (RR 1,58, 95%-KI 1,44-1,74) mit allergischer Erkrankung ein höheres Depressionsrisiko besaßen als Kontrollpersonen ohne allergische Beschwerden. Für Frauen (RR 1,65, 95%-KI 1,44-1,89) war dieser Zusammenhang deutlicher und damit signifikant, für Männer ergab sich nur ein Trend (RR 1,37, 95%-KI 0,98-1,91). 

Aufgrund des deutlichen Zusammenhangs zwischen allergischer Erkrankung und psychischer Belastung empfehlen die Wissenschaftler, die psychische Gesundheit von Allergikern stärker zu berücksichtigen und den Betroffenen mehr psychologische und psychotherapeutische Betreuung zukommen zu lassen.