Altersbedingte Schwerhörigkeit: Assoziierte Faktoren bei Männern und Frauen verschieden18. April 2024 Symbolfoto: Ingo Bartussek/stock.adobe.com Einer koreanischen Studie zufolge unterscheiden sich bestimmte Faktoren, die mit der Entwicklung einer altersbedingten Schwerhörigkeit assoziiert sind, je nach Geschlecht – unter anderem Gewicht, Rauchverhalten und Hormonstatus. Schätzungen zufolge ist einer von fünf Menschen weltweit schwerhörig. Mit steigender Lebenserwartung nimmt auch die Anzahl der von altersbedingter Schwerhörigkeit betroffenen Personen zu. Altersbedingte Schwerhörigkeit ist irreversibel, eine frühe Diagnose und Prävention sind daher von großer Bedeutung. Die Studie eines koreanischen Teams hatte daher die Faktoren im Fokus, die mit altersbedingter Schwerhörigkeit assoziiert sind und wie sich das Geschlecht auswirkt. Im Rahmen ihrer Studie analysierten Nam DW et al. die Daten der Gesundheits-Check-ups von 2340 Personen, die älter als 60 Jahre waren. Einbezogen wurden die Krankengeschichte der Teilnehmer, Blutbild, Body-Composition-Test und grundlegender Hörtest. Mittels statistischer Analysen sollten bei Männern und Frauen Faktoren identifiziert werden, die am stärksten mit einem Risiko für altersbedingten Schwerhörigkeit assoziiert sind. Wie die Studie zeigen konnte, sind bestimmte Faktoren – etwa das Alter – unabhängig vom Geschlecht mit dem Risiko für altersbedingte Schwerhörigkeit assoziiert. Andere Faktoren hingen abhängig vom Geschlecht unterschiedlich stark mit Risiko zusammen. So war bei Männern nur der Faktor Untergewicht mit altersbedingter Schwerhörigkeit assoziiert, bei Frauen hingegen zeigte sich sowohl für Untergewicht als auch für Übergewicht ein signifikanter Zusammenhang. Rauchen war nur bei Männern mit einem erhöhten Risiko für altersbedingte Schwerhörigkeit assoziiert. Männer gaben im Rahmen der Untersuchung auch deutlich häufiger als Frauen an, Raucher zu sein. Frauen, die früh ihre erste Regelblutung hatten entwickelten mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit später eine altersbedingte Schwerhörigkeit, was nach Ansicht der Autoren auf eine mögliche protektive Wirkung von Östrogen hindeutet. Die Studie zeigt keine Kausalzusammenhänge zwischen den einzelnen Faktoren und Schwerhörigkeit auf, weitere experimentelle Studien seien daher notwendig, so die Autoren. Allerdings könne die Beurteilung und Beratung von Patientinnen in Bezug auf Rauchverhalten, Gewicht und Menstruation dazu beitragen, das Screening und die Prävention von altersbedingter Schwerhörigkeit verbessern.
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