Ambulant erworbene Pneumonie: Bessere stationäre Versorgung kann Zahl der Todesfälle wohl nicht senken

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Erwachsene mit ambulant erworbener Pneumonie (CAP) besitzen ein hohes kurzfristiges Mortalitätsrisiko. Ob Verbesserungen bei der stationären Behandlung von Lungenentzündungen dieses Risiko wesentlich verringern könnten, hat eine Gruppe australischer und amerikanischer Wissenschaftler untersucht. 

Die Forscher um Grant Waterer von der University of Western Australia in Perth analysierte alle im Krankenhaus auftretenden Todesfälle, die im Rahmen einer großen prospektiven Studie zur CAP aufgetreten waren, um die jeweilige Todesursache zu ermitteln und inwieweit diese potenziell vermeidbar gewesen wären.

Aufgenommen in die Analyse wurden 2320 erwachsene Patienten, die in fünf amerikanischen Krankenhäusern der Tertiärversorgung wegen einer CAP behandelt wurden. Fünf Mediziner sichteten die Krankenakten jedes verstorbenen Patienten, um die Todesursache zu ermitteln sowie um festzustellen, welchen Anteil die CAP am Tod des Patienten hatte und welche potenziell vermeidbaren Faktoren möglicherweise bei diesen Todesfälle eine Rolle gespielt hatten.

Von den in die Studie eingeschlossenen Patienten verstarben 52 (2,2%) während des ersten Krankenhausaufenthaltes, wovon wiederum 33 (63,4%) 65 Jahre oder älter gewesen waren. 32 dieser 52 Verstorbenen (61,5%) wiesen wenigstens zwei chronische Komorbiditäten auf. Eine CAP wurde bei 27 Patienten als direkte Todesursache ermittelt (51,9%). Bei zehn Patienten (19,2%) lag vor Einweisung in das Krankenhaus eine Anordnung zum Verzicht auf Wiederbelebung vor. Die Studienautoren identifizierten vier Patienten, bei denen möglicherweise eine mangelnde Behandlungsqualität zum Tod geführt hatte. Bei zwei dieser Patienten wurden bereits bestehende Einschränkungen ermittelt, bei den übrigen zwei führte möglicherweise eine mangelnde Versorgungsqualität zum Tod.

Die Studienautoren schlussfolgern aus ihrer Analyse, dass die meisten Todesfälle im Zusammenhang mit einer CAP, die im Krankenhaus auftraten, auch unter einer besseren Versorgung nicht vermeidbar gewesen wären.