AMD: SARS-CoV-2-Infektion könnte altersbedingte Erblindung beschleunigen13. Dezember 2024 Symbolbild.©Production Perig-stock.adobe.com Eine experimentelle Studie an Mäusen belegt, dass eine SARS-CoV-2-Infektion die Netzhaut schädigen kann, was sich langfristig auf das Sehvermögen auswirken könnte. Zu den postakuten Folgeerscheinungen einer SARS-CoV-2-Infektion gehören verschiedene neurokognitive Symptome. Das deutet darauf hin, dass das Virus das zentrale Nervensystem beeinträchtigen kann. Auch die Augen sind Teil des zentralen Nervensystems, aber über die Auswirkungen des Virus auf diese Organe ist wenig bekannt. In einer von Prof. David Williams, Professor für Ophthalmologie und Neurobiologie an der School of Medicine der University of California, Los Angeles (UCLA), USA, und Dr. Nan Hultgren, Postdoktorandin an der UCLA-School of Medicine, geleiteten Studie wurden transgene Mäuse, die den menschlichen SARS-CoV-2-Rezeptor ACE2 exprimieren, mit dem Virus infiziert. Fünf Tage später untersuchten die Wissenschaftler die Netzhäute und Lungen der infizierten Mäuse und konnten SARS-CoV-2 im Pigmentepithel der Netzhaut nachweisen. Zwischen der Viruslast in den Augen und der Lunge bestand jedoch kein Zusammenhang. Das deutet, den Forschern zufolge, darauf hin, dass eine signifikante Infektion der Netzhaut auch bei Fehlen einer schweren Atemwegserkrankung auftreten kann. Anhand von Experimenten an kultivierten menschlichen Pigmentepithelzellen der Netzhaut konnten die Wissenschaftler dieses Ergebnis bestätigen. Das Vorhandensein toxischer Virusproteine führte zu einer Formveränderung der retinalen Pigmentepithelzellen und machte die Zellen empfindlicher gegenüber oxidativem Stress. Diese Veränderungen verringerten die Fähigkeit der retinalen Epithelzellen, die Blut-Retina-Schranke aufrechtzuerhalten und Photorezeptorbestandteile zu recyceln. Zudem verursachte die SARS-CoV-2-Infektion eine weit verbreitete Entzündung im retinalen Pigmentepithel, einschließlich einer Komplementaktivierung und einer erhöhten Produktion und Sekretion von entzündlichen Zytokinen. Diese Reaktionen seien wichtige Risikofaktoren für die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Den Autoren zufolge könnte eine SARS-CoV-2-Infektion somit den Beginn und das Fortschreiten der AMD beschleunigen.
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