An der MHH: Krankenkassen zahlen Früherkennung bei Krebsprädispositionssyndrom

Eine Ganzkörper-MRT ist eine wertvolle Vorsorgeuntersuchung für Menschen mit Li-Fraumeni-Syndrom. Bildquelle: Karin Kaiser/MHH

An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wird im Rahmen einer einzigartigen Hochschulambulanzvereinbarung zum Li-Fraumeni-Syndrom die Untersuchung mit Ganzkörper-Magnetresonanztomographie (MRT) von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Das Li-Fraumeni-Syndrom ist eine seltene genetische Erkrankung, die mit einem stark erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten einhergeht. Der genetische Defekt kann bereits im Kindesalter zum mehrfachen Auftreten bösartiger Tumoren führen. Um die Zeichen von Krebs frühzeitig erkennen und die Erkrankung behandeln zu können, sind für Menschen mit LFS strukturierte Früherkennungsmaßnahmen extrem wichtig. Eine große Bedeutung hat dabei eine jährliche Untersuchung mit der Ganzkörper-Magnetresonanztomographie (MRT). Jetzt gibt es eine gute Nachricht: An der MHH wird diese Untersuchung ab sofort von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Für eine Untersuchung per Ganzkörper-MRT können sich Menschen mit einem diagnostizierten Li-Fraumeni-Syndrom an das Team von Prof. Christian Kratz, Direktor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, wenden. Die Experten sind zu erreichen unter E-Mail [email protected] oder unter Telefon (0511) 532-9037. Die Ganzkörper-MRT-Untersuchungen werden im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (Direktor: Prof. Frank Wacker) durchgeführt, Ansprechpartnerin ist dort Prof. Diane Renz, Leiterin der pädiatrischen Radiologie.

Das Li-Fraumeni-Syndrom gehört zu den Krebsprädispositionssyndromen und wird durch eine erbliche genetische Veränderung im Gen TP53 verursacht. Kratz beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Li-Fraumeni-Syndrom, er ist auf dem Gebiet ein weltweit vernetzter Wissenschaftler.