ANOA zieht positive Jahresbilanz 201827. Dezember 2018 Foto: © fotogestoeber – Fotolia.com Laut ANOA konnte mit vielfältigen Maßnahmen im letzten Jahr die Wahrnehmung der konservativen Orthopädie als ernst zu nehmende Alternative gegenüber der operativen Orthopädie nachhaltig gestärkt werden. Für 2019 sind erste Gespräche zur Einführung eines Wirbelsäulenregisters geplant. Die ANOA (Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer Akut-Kliniken) ist eine medizinisch-wissenschaftliche Vereinigung von derzeit 28 Akutkrankenhäusern, die im nicht operativen orthopädisch-unfallchirurgischen, manualmedizinischen und schmerztherapeutischen Bereich tätig sind. Ab dem 1. Januar 2019 werden 29 Akutkrankenhäuser der Arbeitsgemeinschaft angehören. Erheblich dazu beigetragen, den Fokus noch stärker auf das Thema nicht-operative Komplexbehandlungen im Krankenhaus zu legen, haben nach Ansicht der ANOA, in den vergangenen Monaten primär zwei Publikationen: Das Weißbuch „Konservative Orthopädie und Unfallchirurgie“ der DGOU und des BVOU sowie das im Mai erschienene ANOA-Fachbuch „Schmerzerkrankungen des Bewegungssystems“. Ersteres legt eine Bestandsaufnahme über konservative Möglichkeiten im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie vor und fordert die Stärkung der nicht chirurgischen Behandlung. Das Fachbuch, das von ANOA-Geschäftsführer Dr. Matthias Psczolla als einem der Herausgeber mit verantwortet wird, entstand unter der wesentlichen Mitbeteiligung der medizinisch-wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft. Im Konzeptbuch wiederum wird die Komplexbehandlung für Erkrankungen des Bewegungssystems im Krankenhaus unter Berücksichtigung funktioneller Herangehensweisen, die von der ANOA in langjähriger Praxis erprobt wurde, erstmals umfassend beschrieben. Sechs Herausgeber sowie insgesamt 34 Autoren haben an dem Fachbuch mitgewirkt, das ein Bewusstsein schaffen soll für die nachhaltigen Möglichkeiten konservativer Verfahren. Berichterstattung über konservative Behandlungsmethoden nimmt weiter zu „Sowohl das Weißbuch als auch unser Konzeptbuch waren in dem sich zu Ende neigenden Jahr die großen Leuchttürme, welche die Entwicklung hin zu einer stärkeren Wahrnehmung der konservativen Komplexbehandlung vorangetrieben haben“, sagt Psczolla. So sei als ein Ergebnis der beiden Publikationen und weiterer Maßnahmen der ANOA, 2018 auch in den Medien stärker über konservative Behandlungsmethoden bei Schmerzerkrankungen des Bewegungssystems berichtet worden. Als ein weiteres positives Resultat der Arbeit der Arbeitsgemeinschaft führt Psczolla das Voranbringen interner Qualifizierungsmaßnahmen für Psychologen auf. Mit dem neuen Curriculum zur speziellen Schmerzpsychotherapie in orthopädischen Komplexbehandlungen bietet die ANOA seit dem Herbst 2018 erstmals eine Fortbildung für Psychologen und Psychologische Psychotherapeuten an, die passgenau auf das Thema Spezielle Schmerzpsychotherapie in orthopädischen Komplexbehandlungen zugeschnitten ist. „Dank dieser Weiterbildung haben wir erreicht, dass sowohl die klinischen Psychologen als auch die Psychotherapeuten ihre Kompetenzen gezielt in Richtung Schmerzpsychotherapie und ANOA-Konzept und ausbauen können“, so Psczolla. ANOA baut Beraterfunktion für Kliniken aus Zudem habe die ANOA ihre „Marke“ als Hauptanbieter im Bereich der Schmerztherapie für komplexe Schmerzerkrankungen im Jahresverlauf weiter festigen können. „Acht Kliniken sind mittlerweile mit dem ANOA Cert Siegel ausgezeichnet worden. Ein erfreuliches Ergebnis, schließlich können die Kliniken somit signalisieren, dass sie auf einem sehr hohen Qualitätsniveau tätig sind“, so Psczolla. Ergänzend hierzu habe die ANOA ihre Beraterfunktion für Kliniken, die ihre operative Behandlung durch ein konservatives Spektrum erweitern wollen, in den letzten Monaten sukzessive ausgebaut. „Unser Ziel ist es, dass jede operative orthopädisch-unfallchirurgische Abteilung in Zukunft auch über einen konservativen Behandlungsansatz verfügt“, sagt Psczolla. Nur dann wäre gewährleistet, dass Schmerzpatienten im Krankenhaus in den spezifischen Fachabteilungen versorgt werden, in denen ihnen nachhaltig geholfen wird. „Aus diesem Grund liegt es uns besonders am Herzen, alle am ANOA-Konzept interessierten Kliniken umfassend zu betreuen.“ Doch nicht nur in Zusammenarbeit mit Krankenhäusern tritt die ANOA zunehmend als Dienstleister auf. So fungiert der Verbund inzwischen bundesweit als zentraler Ansprechpartner im konservativen sowie im Schmerztherapiebereich und berät unter anderem die Politik, Krankenkassen und Patientenverbände bei allen damit im Zusammenhang stehenden Fragestellungen. 2019: Gespräche zur Einführung eines Wirbelsäulenregisters Neben dem Ausbau dieser Beratungstätigkeiten steht bei der Arbeitsgemeinschaft im kommenden Jahr auch ein wichtiges Zukunftsthema auf der Agenda: die Einführung eines Wirbelsäulenregisters. Über erste Schritte hierzu wird der Verbund mit wissenschaftlichen Fachgesellschaften sprechen. „Die Versorgungsforschung in diesem Bereich ist nach unserer Einschätzung ganz besonders wichtig“, so Psczolla. „Ohne jeden Zweifel werden die Ergebnisse eines solchen Registers, welche in den kommenden Jahren zu erwarten wären, der konservativen Therapie weiteren Auftrieb geben.“
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