Anosmie und Dysgeusie durch COVID-19?25. März 2020 Foto: ©MQ-Illustrations/Adobe Stock Nicht nur der Bonner Virologe Prof. Hendrik Streek hat bei COVID-19-Patienten Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns festgestellt. Auch die Amerikanische Akademie für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Chirurgie (AAO-HNS) weist darauf hin, dass Anosmie, Hyposmie und Dysgeusie Hinweise auf eine COVID-19-Erkrankung sein können. Die AAO-HNS verweist in einem Statement auf der Webseite der Fachgesellschaft auf die zunehmende Zahl von Fallberichten, die auf Anosmie und Dysgeusie als signifikante Symptome im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung verweisen. Insbesondere Anosmie konnte bei Patienten beobachtet werden, die keine anderen Symptome hatten, aber positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Die amerikanische Fachgesellschaft schlägt vor, diese Symptome beim Screening nach möglichen COVID-19-Patienten einzusetzen. Anosmie, Hyposmie und Dysgeusie könnten auf eine mögliche COVID-19-Erkrankung hinweisen, falls keine andere Erkrankung – etwa allergische Rhinitis, akute oder chronische Rhinosinusitis – vorliege, so die AAO-HNS. Auch die Fachgesellschaft der britischen Hals-Nasen-Ohrenärzte (ENT-UK) verweist in einem Statement auf Anosmie als Symptom einer COVID-19-Erkrankung. Demnach gäbe es aus Südkorea, Italien, China und Deutschland Berichte von Anosmie beziehungsweise Hyposmie als Symptom. So hätten etwa in Südkorea 30 Prozent der positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Patienten Anosmie als Symptome bei einem milden Krankheitsverlauf. Darüber hinaus gibt laut ENT-UK eine wachsende Anzahl von Fallberichten mit Verlust des Geruchssinns als einzigem Symptom. Auch aus Deutschland gibt es bereits Berichte von Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung. Der Bonner Virologe Prof. Hendrik Streek beschrieb in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung den vorübergehenden Verlust des Geruchs- und Geschmackssinn bei Corona-Patienten in Heinsberg. Laut Streek berichteten gut zwei Drittel der befragten Patienten von einem mehrtägigen Verlust des Geruchs- und Geschmacksinns. Streek geht davon aus, dass diese Symptome etwas später in der Infektion auftreten. Auch Clemens Wendtner Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing, berichtete gegenüber der Deutschen Presseagentur von Anosmie und Dysgeusie bei COVID-19-Patienten. Wendter zufolge könnten diese Symptome ein erster Hinweis auf die Erkrankung sein. (ja)
Mehr erfahren zu: "Weniger Verluste – Minister sieht Uniklinik Mainz auf gutem Weg" Weniger Verluste – Minister sieht Uniklinik Mainz auf gutem Weg Mit einem Bündel an Maßnahmen versucht die Uniklinik Mainz seit Jahren, aus den roten Zahlen zu kommen – und verbucht auch nach Meinung des Landes einen Teilerfolg.
Mehr erfahren zu: "EHDS und EU-HTA: Gesundheitsdaten und Arzneimittelbewertung vereinheitlichen" EHDS und EU-HTA: Gesundheitsdaten und Arzneimittelbewertung vereinheitlichen Die EU-Staaten rücken mit dem Start des Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS) und des europäischen Nutzenbewertungsverfahrens (EU-HTA) zusammen. Experten diskutierten den Nutzen von EHDS und EU-HTA mit Blick auf den Datenschutz im […]
Mehr erfahren zu: "Neues Forschungsprojekt: Bessere Statistik für kleine Stichproben" Neues Forschungsprojekt: Bessere Statistik für kleine Stichproben Kleine Stichproben: Wie lassen sich trotzdem valide wissenschaftliche Ergebnisse gewinnen? Dieser Frage widmet sich das neue Projekt von Prof. Markus Neuhäuser, Professor für Statistik am Campus Remagen der Hochschule Koblenz.