Ansprechen auf Stimulationstherapie bei IVF könnte auf langfristige gesundheitliche Störungen hindeuten

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Einer dänischen Studie zufolge könnte ein schlechtes Ansprechen auf die Stimulationstherapie während der In-vitro-Fertilisationsbehandlung darauf hindeuten, dass Frauen im späteren Leben ein höheres Risiko für bestimmte Erkrankungen aufweisen. Dies könnte ein weiteres Indiz für einen möglichen Zusammenhang zwischen frühzeitigem ovariellen Altern und einer beschleunigten Alterung im Allgemeinen sein.

Doktorandin Mette Wulf Christensen, Aarhus Universität in Dänemark, war an der Follow-up-Studie mit mehr als 20.000 jungen Frauen beteiligt. Die Studienteilnehmerinnen unterzogen sich zwischen 1995 und 2014 ihrem ersten IVF-Zyklus. Grundlage für die Studie waren mehrere Register, sodass möglichst viele Informationen zu den einzelnen Frauen ausgewertet werden konnten. Alle Probandinnen waren unter 37 Jahre alt, als sie den ersten IVF- oder ICSI-Zyklus durchliefen. Wenn nach einer Stimulationstherapie lediglich 5 oder weniger Eizellen entnommen werden konnten, galten die Teilnehmerinnen als “früh ovariell alternd”. Alle anderen galten als normal. In die erste Gruppe schlossen die Forscher um Christensen insgesamt 1234 Frauen, in die zweite 18.614 Frauen ein.

Im Laufe des durchschnittlich 6-jährigen Follow-ups zeigten Frauen aus der ersten Gruppe ein erhöhtes allgemeines Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, Osteoporose, Typ-2-Diabtes, Krebs und Mortalität aufgrund aller Ursachen (um 26% erhöht), verglichen mit der zweiten Gruppe. Insbesondere das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen fiel um 39% höher aus und das Risiko für Osteoporose war mehr als verdoppelt. Interessanterweise war es auch wahrscheinlicher, dass Frauen mit frühzeitiger ovarieller Alterung früher in Rente gingen.

Die Ergebnisse seien ein weiterer Beleg dafür, dass eine frühe Menopause mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Erkrankungen einhergehen. Eine niedrige ovarielle Reserve sei ein nützlicher Marker zur Erkennung einer frühen Menopause, so Christensen. Möglicherweise könnte eine rechtzeitige Hormontherapie das spätere Erkrankungsrisiko senken.