Antibiotika, die kurz vor einer Kaiserschnittgeburt verabreicht werden, sind nicht mit Asthma und Ekzemen im frühen Kindesalter assoziiert19. Mai 2022 Foto: © Irina Schmidt/stock.adobe.com Antibiotika, die Frauen vor einem Kaiserschnitt verabreicht werden, haben laut einer neuen Untersuchung keinen Einfluss auf das Risiko für frühkindliche Erkrankungen wie Asthma oder Ekzeme. Wie die Forschenden von den Universitäten Birmingham und Warwick (Großbritannien) berichten, liefert ihre Studie weitere Beweise zur Unterstützung der Empfehlungen des National Institute for Health and Care Excellence (NICE). Diese besagen, dass Müttern vor einem Kaiserschnitt präventiv Antibiotika angeboten werden sollten. Die 2011 aktualisierte Anleitung wurde erstellt, um das Infektionsrisiko zu minimieren, und besagt, dass die Mütter am stärksten von Antibiotika profitieren, die kurz vor einem Kaiserschnitt verabreicht werden, und nicht, nachdem die Nabelschnur des Babys bereits abgeklemmt wurde. Wird ein Antibiotikum vor dem Abklemmen der Nabelschnur des Babys verabreicht wird, passiert es die Plazenta und kann das Darmmikrobiom des Neugeborenen beeinträchtigen. In älteren Studien wurde ein Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung von Bakterien und anderen Organismen im Darm von Kleinkindern einerseits und der Entwicklung allergiebedingter Erkrankungen wie Ekzemen und Asthma festgestellt. Die Erkenntnis, dass diese Erkrankungen nicht damit zusammenhängen, dass die Mutter bei einer Kaiserschnittgeburt Antibiotika erhalten hat, sei daher ein wichtiges Puzzleteil, meinen die Autoren der aktuellen Arbeit. Das Forscherteam verglich das Risiko für allergiebedingte Erkrankungen in den ersten fünf Jahren nach der Geburt bei mittels Kaiserschnitt geborenen Kindern vor und nach der Änderung der NICE-Richtlinien. Die Wissenschaftler verwendeten dabei Datensätze von mehreren Millionen Kindern, die zwischen 2006 und 2018 geboren wurden, die in britischen Gesundheitsdatenbanken verzeichnet sind. Die Ergebnisse der Forschenden deuten darauf hin, dass die Strategie der präventiv vor einem Kaiserschnitt verabreichter Antibiotika keinen Einfluss auf das Risiko hat, dass sich frühkindliches Asthma oder Ekzeme entwickeln. „Infektionen der Mutter, wie Wundinfektionen, können in der Zeit unmittelbar nach der Geburt ein Risiko darstellen”, betont Hauptautorin Dr. Dana Sumilo von der Universität Warwick. Präventive Antibiotika sind für die Mutter am vorteilhaftesten, wenn sie vor dem Kaiserschnitt verabreicht werden. Es ist nicht bekannt, dass diese Antibiotika den per Kaiserschnitt geborenen Babys schaden, und unsere Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass sie sich nicht auf das Risiko von Gesundheitsproblemen wie Asthma und Ekzemen in der frühen Kindheit auswirken.“ Professor Andrew Shennan, Klinischer Direktor des NIHR Clinical Research Network South London, ergänzt: „Diese vielversprechenden neuen Ergebnisse liefern weitere Beweise dafür, dass präventive Antibiotika die Gesundheit von Müttern und ihren Babys vor einem Kaiserschnitt erheblich verbessern. Dies liefert Ärzten wichtige Evidenz, die es ihnen ermöglichen, sicherzustellen, dass Antibiotika mit Bedacht und zum optimalen Zeitpunkt für die wirksamsten Behandlungen eingesetzt werden.“
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