Antikörperspiegel nach COVID-19-Impfungen mit mRNA-Vakzin: Zuvor Infizierte haben einen Vorteil9. November 2021 Farbige rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von Zellen, die stark mit SARS-CoV-2-Partikeln (orange) infiziert sind, und Darstellung eines einzelnen Virus mit seinen Spike-Proteinen- Eine Studie von der Johns Hopkins Medicine legt nahe, dass die Antikörperspiegel bei Menschen, die mit dem Virus infiziert wurden und dann zwei Dosen Impfstoff erhalten, über einen längeren Zeitraum erhöht bleiben. (Abbildung: © M.E. Newman, Johns Hopkins Medicine, unter Verwendung von Public-Domain-Bildern. Mikrografik: © National Institute of Allergy and Infectious Diseases. SARS-CoV-2-Darstellung: © UK Research and Innovation’s MRC Laboratory of Molecular Biology) Forschende von Johns Hopkins Medicine (USA) haben in einer aktuellen Studie dargestellt, dass die Antikörperspiegel gegen SARS-CoV-2 bei Menschen, die mit dem Virus infiziert wurden und sich dann 2-mal mit mRNA-Vakzinen haben impfen lassen, über einen längeren Zeitraum erhöht bleiben als bei ausschließlich Geimpften. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse aus der Untersuchung von 2000 Beschäftigten im Gesundheitswesen kürzlich im „Journal of the American Medical Association“. „Dieser Befund trägt zu unserem Verständnis der Immunität gegen SARS-CoV-2 bei und baut auf einer früheren Studie unseres Teams auf. Darin wurde gezeigt, dass die mRNA-Impfstoffe eine robuste Antikörperantwort induzieren, selbst wenn eine Person nach der Impfung keine signifikanten Symptome entwickelte oder keine vorherige SARS-CoV-2-Infektion hatte“, berichtet Seniorautor Dr. Aaron Milstone, Professor für Pädiatrie an der Johns Hopkins University School of Medicine und Kinderepidemiologe am Johns Hopkins Children’s Center. Die beiden in der Studie bewerteten mRNA-Impfstoffe konfrontieren das Immunsystem des Körpers mit S1 ein, eine Proteinuntereinheit, die ein Bestandteil der Spikes auf der Oberfläche von SARS-CoV-2 ist. Die Spikes ermöglichen es dem Virus, sich an gesunde Zellen anzuheften und diese zu infizieren. Immunglobulin-G-Antikörper, die S1 aus den das Immunsystem stimulierenden Impfstoffen hervorruft, neutralisieren die Viruspartikel, verhindern eine Infektion mit SARS-CoV-2 oder reduzieren zumindest die Schwere der Erkrankung. Für ihre neueste Studie beobachteten die Forschenden 1960 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Johns Hopkins Medicine, die beide Dosen des BioNTech/Pfizer- oder Moderna-Impfstoffes erhalten hatten. Darunter befanden sich auch 73 Personen, bei denen ein PCR-Test auf SARS-CoV-2 vor der Gabe der 1. Impfdosis positiv ausgefallen war. Diese 73 Teilnehmenden wurden in 2 Gruppen eingeteilt – diejenigen, die ≤90 Tage vor der 1. Impfdosis infiziert waren, und diejenigen, deren Exposition gegenüber dem Virus >90 Tage vor der 1. Impfung stattfand. Nach Anpassung an Impfstofftyp, Alter und Geschlecht wurden die Antikörperspiegel für diejenigen mit und ohne vorherige SARS-CoV-2-Infektion 1, 3 und 6 Monate nach der 2. Impfdosis verglichen. Darüber hinaus wurden die Antikörperspiegel 1 und 3 Monate nach der 2. Dosis zwischen den beiden Gruppen mit vorheriger SARS-CoV-2-Infektion verglichen. „Wir fanden heraus, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer vorherigen SARS-CoV-2-Infektion, auf die 2 Dosen mRNA-Impfstoff folgten – also Personen mit 3 unabhängige Expositionen gegenüber dem S1-Spike-Protein – höhere Antikörperspiegel entwickelten als diejenigen mit einer alleinigen Impfung“, erklärt Studienleiterin Dr. Diana Zhong, von der Johns Hopkins University School of Medicine. „Die relativen Unterschiede waren 1 Monat nach der 2. Impfdosis um 14%, nach 3 Monaten um 19% und nach 6 Monaten um 56% höher.“ Zhong fügt hinzu, dass die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer mit einer PCR-bestätigten SARS-CoV-2-Infektion >90 Tage vor ihrer Erstimpfung adjustierte Antikörperspiegel aufwiesen, die um 9% (1 Monat nach der 2. Impfdosis) und 13% (3 Monate nach der 2. Impfung) höher waren als bei denjenigen, die dem Virus ≤90 Tage vor der 1. Impfung ausgesetzt gewesen waren. „Dies deutet darauf hin, dass ein längeres Intervall zwischen Infektion und 1. Impfdosis die Antikörperantwort verstärken kann“, erläutert Milstone. Laut dem Mediziner sind weitere Untersuchungen erforderlich, um festzustellen, ob die längere Dauer der erhöhten Antikörperspiegel nach der Impfung bei zuvor infizierten Personen auf die Anzahl der Expositionen mit dem Virus, das Intervall zwischen den Expositionen oder auf das Zusammenspiel zwischen natürlicher oder vom Impfstoff induzierten Immunität zurückzuführen ist.
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