AOK-Qualitätsmonitor: 11 Prozent der Brustkrebs-Patientinnen nicht in Brustkrebs-Zentren behandelt

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Laut dem Online-Portal „Qualitätsmonitor“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) werden mehr als 11 Prozent der Patientinnen mit Brustkrebs in nicht-zertifizierten Kliniken operiert.

Hinsichtlich der operativen Behandlung von Brustkrebs in Krankenhäusern, die als Brustkrebs-Zentrum zertifiziert sind, zeigt der Qualitätsmonitor nach einem positiven Trend in den letzten Jahren zuletzt kaum noch Bewegung: Weiterhin werden mehr als 11 Prozent der Patientinnen mit Brustkrebs in nicht-zertifizierten Kliniken operiert (2023: 8.591 Fälle, 2022: 8.665 Fälle).

Auch im Ländervergleich zeigen sich kaum Fortschritte: So wird in Sachsen-Anhalt nach wie vor mehr als jede vierte Frau mit Brustkrebs in einer Klinik operiert, die nicht von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert ist. „Die Einführung und jüngste Anhebung der Mindestmengen für Brustkrebs-Operationen ist sicherlich ein Fortschritt und wird die Konzentration der Versorgung fördern. Allerdings sollte der Fokus der Politik noch mehr auf einer Zentralisierung der Behandlungen in zertifizierten Kliniken liegen, die neben der Mindestmenge viele weitere Struktur- und Prozesskriterien erfüllen. Die Behandlung in diesen Zentren bietet laut Studienlage klare Überlebensvorteile für die betroffenen Patientinnen“, betont WIdO-Geschäftsführer Jürgen Klauber.

Hintergrund zum Qualitätsmonitor

Das Onlineportal „Qualitätsmonitor“ soll nach Angaben des Wissenschaftliches Institut der AOK Struktur- und Qualitätsunterschiede in der stationären Versorgung transparent machen. Es ermöglicht Auswertungen nach verschiedenen Qualitäts- und Strukturindikatoren zu den Indikationen Herzinfarkt, Brustkrebs, Lungenkrebs, Versorgung von Schenkelhalsbrüchen sowie zu komplexen chirurgischen Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse und der Speiseröhre. Zudem bietet des Portal Zeitreihen zur Darstellung der Entwicklung bei verschiedenen Qualitätsthemen, regionale Vergleiche zwischen den Bundesländern und Daten zu einzelnen Kliniken. Die Nutzer haben die Möglichkeit, die Qualitätskennzahlen in Karten oder Diagrammen zu visualisieren und herunterzuladen. Die Daten im Qualitätsmonitor werden jährlich aktualisiert.