Assistenzärzte im HB: Ökonomischer Druck schadet Weiterbildung

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„Was nützt uns eine ausgefeilte Weiterbildungsordnung, wenn die tatsächliche Umsetzung der Weiterbildung in vielen Kliniken unzureichend ist?!“ Mit dieser These machen die Assistenzärzte im Hartmannbund (HB) auf die – aus ihrer Sicht – unbefriedigende Situation in der Weiterbildung aufmerksam.

Hauptursache für die Defizite in der Weiterbildung zum Facharzt ist nach ihrer Überzeugung der zunehmende ökonomische Druck an den Krankenhäusern in Deutschland. Dr. Wenke Wichmann, Sprecherin des Ausschusses der Assistenzärzte im HB, fordert: „Wir brauchen nicht nur ein klares ärztliches, sondern auch ein deutliches politisches Bekenntnis zur Qualität unserer ärztlichen Weiterbildung.“
Dazu gehören nach Ansicht des Assistenzärzte-Ausschusses auch nachhaltige Maßnahmen, die die Facharztausbildung gegen unangemessenen ökonomischen Einfluss absicherten. „Wenn zum Beispiel Weiterbildungsassistenten in einigen Häusern nur sehr eingeschränkt zu Operationen eingeteilt werden, weil Oberärzte oder erfahrene Fachärzte diese Prozedur schneller und somit am Ende kostengünstiger durchführen können, dann beschreibt dies nur eine Facette einer fatalen Entwicklung“, sagt Theodor Uden, Assistenzarzt und Mitglied im Geschäftsführenden Vorstandes des Hartmannbundes.

Die Ärztinnen und Ärzte sind sich laut HB-Mitteilung auch darin einig, dass gegen den Druck der Ökonomisierung „eine Koalition aller Beteiligten aus Politik, Krankenhausbetreibern und Ärzteschaft“ nötig sei. Ziel müsse es dabei sein, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die „Etablierung einer echten und umfassenden Weiterbildungskultur in den Kliniken“ ermöglichen.

Quelle: Hartmannbund – Verband der Ärzte Deutschlands e.V.