Assoziation zwischen Atopischer Dermatitis und Zöliakie: Empfehlung gastrointestinaler Screenings

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Sowohl die Atopische Dermatitis (AD) als auch die Zöliakie werden häufig von weiteren immunvermittelten Störungen begleitet. Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluierung der möglichen Assoziationen zwischen AD und Zöliakie in einer breiten Patientenpopulation.

Die Untersuchung wurde als Querschnittstudie angelegt; die demografischen und klinischen Daten der Patienten stammen aus dem Datenbestand einer großen gesundheitsbasierten Organisation; bei allen Patienten wurden zwischen 2000 und 2017 eine AD diagnostiziert. Das gleichzeitige Vorliegen einer Zöliakie oder Zöliakie-asso­ziierter Morbiditäten wurde für die gesamte Patientenpopulation dokumentiert, d.h. für alle Erwachsenen und mit mittelschwerer bis schwerer AD. Die Befunde wurden mit denen einer passenden Kontrollgruppe ohne AD verglichen.

Die Studie umfasste die Daten von 116.816 Patienten, von denen 45.157 über 18 Jahre alt waren; 1909 Patienten wiesen eine mittelschwere bis schwere AD auf. Im Vergleich zu den Kontrollindividuen betrug die Rate des Auftretens der Zöliakie in der Gesamtpopulation 0,6 % gegenüber 0,4 %, bei den Erwachsenen lagen die Anteile bei 0,6 % gegenüber 0,3 %. Bei den Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer AD betrugen die Anteile 0,8 % gegenüber 0,3 % (p < 0,001). Nach multivariater Analyse ergab sich, dass AD sowohl in der gesamten Studienpopulation als auch in jeder Subgruppe mit einer signifikant höheren Prävalenz für Zöliakie verknüpft ist (Chancenverhältnis 1,609; 95 %-Konfidenzintervall 1,42–1,82; p = 0,001).
Das Fazit: Es konnte eine signifikante Assoziation zwischen AD und Zöliakie beobachtet werden. Diese Verknüpfung verstärkt die Notwendigkeit gastrointestinaler Screenings bei Patienten mit AD. (am)