Asthma: Höheres Risiko für Kinder mit Primärer Ziliendyskinesie18. Dezember 2024 Kinder mit Primärer Ziliendyskinesie leiden laut neuen Untersuchungsergebnissen häufig auch an Asthma. (Foto: © kaliantye/stock.adobe.com) US-Forschende haben überzeugende Hinweise darauf gefunden, dass Kinder mit einer seltenen genetischen Störung signifikant häufiger an Asthma leiden als Kinder ohne diese Erkrankung. Die kürzlich veröffentlichten Forschungsergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, dass Kinder mit Primärer Ziliendyskinesie (PCD) routinemäßig auf Asthma gescreent werden. Ebenso gehen die Wissenschaftler davon aus, dass manche Kinder mit Asthma auch an einer bisher nicht diagnostizierten PCD leiden könnten. „Dem Zusammenhang zwischen PCD und Asthma wurde in der Vergangenheit nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt“, erklärt Dr. Benjamin Gaston, Professor für Pädiatrie an der Medizinischen Fakultät der Indiana University (USA), einer der Leiter der neuen Studie. „Unsere Datenanalyse ergab eine unzweifelhafte Verbindung und zeigte, dass Kinder mit PCD mit 22-mal höherer Wahrscheinlichkeit an Asthma leiden, verglichen mit Kindern ohne Merkmale einer PCD.“ Die Wissenschaftler hatten Patientenakten (EHRs) zu 266 Kindern aus zwei verschiedenen Datenbanken ausgewertet: aus dem Indiana Network for Patient Care Research (INPCR; 20 Millionen EHRs und – als Validierungskohorte – aus dem globalen Forschungsnetzwerk TriNetX (112 Millionen EHRs). Dabei verglichen sie eine Kontrollgruppe ohne PCD (n=142) mit Kindern, die an Bronchiektasie litten und einen Situs inversus totalis (SIT) aufwiesen (B-SIT-Gruppe; n=124) – zwei Erkrankungen beziehungsweise Auffälligkeiten, die eng mit PCD assoziiert sind. In beiden Datenkohorten trat Asthma bei Kindern mit PCD deutlich häufiger auf. So zählten die Wissenschaftler in der INPCR-Kohorte neun Kinder mit B-SIT, von denen alle an Asthma litten, verglichen mit nur einem Kind in der Kontrollgruppe. In der TriNetX-Kohorte waren von 115 Kindern mit B-SIT 84 an Asthma erkrankt, während in der Kontrollgruppe zwölf an Asthma litten und 103 nicht. Die adjustierte Odds Ratio für Asthma bei Patienten mit B-SIT betrug 22,3 (95%-Konfidenzintervall 10,8–45,9; p<0,001). Die Ergebnisse der Auswertung deuten darauf hin, dass einige Kinder mit diagnostiziertem Asthma möglicherweise ebenfalls an einer PCD leiden – insbesondere, wenn sie bestimmte Rhinitissymptome zeigen oder anhaltende Atemprobleme haben. „Das Verständnis der Überschneidung von PCD und Asthma ist entscheidend, um jungen Patienten zu einer besseren Atemwegsgesundheit zu verhelfen“, erklärt Gaston, der auch Kinderpneumologe bei Riley Children’s Health ist. „Zukünftige Untersuchungen, einschließlich klinischer Beobachtungen und formaler Atemwegsreaktivitätstests, werden von entscheidender Bedeutung sein, um diesen Zusammenhang weiter zu erforschen.“
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