Asthma: Neue Erkenntnisse zur Phenolbelastung in der Schwangerschaft und deren Folgen22. November 2024 Foto: © off5173/stock.adobe.com Eine neue Studie beleuchtet einen möglichen Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber bestimmten, alltäglich vorkommenden chemischen Substanzen während einer Schwangerschaft und der darauffolgenden Entwicklung von Asthma bei Kindern. Die Forschenden hatten für ihre Studie im Rahmen der Japan Environment and Children’s Study (JECS) Daten von mehr als 3500 Mutter-Kind-Paaren analysiert. Dabei stellte die Arbeitsgruppe fest, dass hohe Konzentrationen von Butylparaben – häufig zu finden in Körperpflegeprodukten – während der Frühphase der Schwangerschaft mit einer 1,54-fachen Erhöhung der Wahrscheinlichkeit für die spätere Entwicklung von Asthma beim Nachwuchs verbunden waren (Odds Ratio [OR] 1,54). Für den Kontakt mit der oft in Reinigungsprodukten und Kunststoffen verwendete Substanz 4-Nonylphenol ergab sich in der Analyse ein auffälliger geschlechtsspezifischer Effekt: Jungen von Müttern, die in der Schwangerschaft dieser Chemikalie ausgesetzt gewesen waren, besaßen ein 2,09-mal höheres Risiko für Asthma. Bei Mädchen war den Forschenden zufolge kein solcher Zusammenhang zu beobachtet. Für ihre Untersuchung hatten die Wissenschaftler die Konzentrationen von 24 Phenol-Arten in Urinproben schwangerer Frauen ermittelt und die nach der Geburt der Kinder diese bis zu ihrem vierten Lebensjahr nachbeobachtet. „Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Bewertung der Belastung durch Chemikalien während der Schwangerschaft“, erklärt der die Studie leitende Pädiater Dr. Shohei Kuraoka von der Universität Kyushu in Kumamoto (Japan). „Das Verständnis dieser Risiken ermöglicht es uns, bessere Richtlinien zum Schutz der Gesundheit von Mutter und Kind zu entwickeln.“ Die Autoren räumen allerdings auch ein, dass ihre Untersuchung bestimmten Einschränkungen unterlag: So fehlten direkte Messung der Phenolwerte bei Kindern. In zukünftigen Studien sollen die zugrundeliegenden Mechanismen weiter erforscht und Schwellenwerte festgelegt werden, bei bis zu denen eine Exposition sicher erscheint.
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