Asthma und Feinstaub: Globale Metaanalyse liefert Evidenz für Zusammenhang28. Oktober 2024 Abbildung: © VRAYVENUS/stock.adobe.com (KI-generiert) Laut einer globalen Metastudie ist ein Drittel der Asthmafälle auf eine langfristige Belastung mit Feinstaub zurückzuführen. Eine langfristige Belastung mit Feinstaub (PM2,5) erhöht das Asthmarisiko sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen signifikant. Das hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Max-Planck-Institutes für Chemie in einer globalen Studie mit Daten zu etwa 25 Millionen Menschen weltweit nachgewiesen. Die Forschenden stellen fest, dass etwa 30 Prozent aller neuen Asthmafälle mit PM2,5 in Verbindung stehen. Derzeit leiden laut dem Max-Planck-Institut etwa vier Prozent der Weltbevölkerung an der Atemwegserkrankung, wobei jährlich mehr als 30 Millionen neue Fälle hinzukommen. Die langfristige PM2,5-Belastung gilt als wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Asthma. Frühere epidemiologische Studien zeigen jedoch widersprüchliche Ergebnisse: Einige weisen auf ein erhöhtes Risiko hin, während andere keinen Zusammenhang finden.Um diese Kontroverse zu klären, haben Dr. Ruijing Ni und Forschende vom Max-Planck-Institut für Chemie eine umfassende globale Metaanalyse durchgeführt, in die auch Kollegen aus China, den USA und Australien involviert waren. Die Forschenden ermittelte die Daten aus 68 epidemiologischen Studien des Jahres 2019, die in 22 Ländern durchgeführt wurden, darunter Nordamerika, Westeuropa, Ostasien, Südasien und Afrika. In ihrer Studie schlussfolgern die Wissenschaftler, dass es nun ausreichend zuverlässige Beweise für einen Zusammenhang zwischen langfristiger PM2,5-Exposition und Asthma gibt. Feinstaub: In Deutschland Ursache für elf Prozent neuer Asthmafälle „Wir schätzen, dass 2019 weltweit fast ein Drittel der Asthmaerkrankungen auf die langfristige Exposition gegenüber PM2,5 zurückzuführen ist“, sagt Ni, Erstautorin der neuen Studie. „Dies entspricht 63,5 Millionen bestehender Fälle und 11,4 Millionen neuer Fälle. In Deutschland war die Belastung Ursache für elf Prozent der neuen Asthmaerkrankungen. Das sind 28.000 Menschen. Wir stellen zudem fest, dass das mit PM2,5 verbundene Asthmarisiko bei Kindern viel höher ist als bei Erwachsenen, was die Anfälligkeit in jüngeren Jahren widerspiegelt.“Normalerweise ist die Entwicklung der Lungen- und Immunfunktion erst im frühen Erwachsenenalter abgeschlossen. Daher sind Kinder möglicherweise anfälliger gegenüber Luftverschmutzung, die in den Atemwegen zu oxidativem Stress, Entzündungen und Überempfindlichkeit führen kann. Zudem kann es zu Veränderungen der Immunreaktionen und einer Sensibilisierung der Atemwege gegenüber Allergenen kommen. All diese Faktoren spielen bei der Entwicklung von Asthma eine Rolle.Für die Metanalyse erstellte das Forschungsteam Expositions-Wirkungs-Kurven für Asthma bei Kindern und Erwachsenen. Sie veranschaulichen die Beziehung zwischen dem Grad der Exposition gegenüber einer bestimmten Substanz, zum Beispiel PM2,5, und dem Ausmaß der dadurch verursachten Wirkung, zum Beispiel dem Asthmarisiko. Länder mit unterschiedlichen Einkommensniveaus und Feinstaubbelastungen berücksichtigt Die Expositions-Wirkungs-Kurven der Studie entstanden unter Berücksichtigung von Daten aus Ländern und Regionen mit verschiedenen Einkommensniveaus. Sie decken auch die globalen Unterschiede bei der PM2,5-Exposition ab. „Die ist wichtig, um die gesundheitlichen Auswirkungen von Luftverschmutzung global zu quantifizieren“, kommentiert Prof. Yuming Guo, Epidemiologe von der Monash-Universität in Melbourne (Australien).Die Bevölkerung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen ist in der Regel mehr Luftschadstoffen ausgesetzt und mehr durch Feinstaub belastet. Bisher wurden die meisten Forschungsarbeiten zu den gesundheitlichen Auswirkungen von PM2,5 jedoch in Nordamerika und Westeuropa durchgeführt.„Unsere Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit für politische Entscheidungsträger, strenge Gesetze zur kontinuierlichen Bekämpfung der Luftverschmutzung durchzusetzen. Zudem können persönliche Schutzmaßnahmen, wie das Tragen von Masken, ebenfalls helfen, die individuelle Feinstaubbelastung zu verringern und das Asthmarisiko zu mindern“, betont Yafang Cheng, Direktorin am Max-Planck-Institut für Chemie.
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