Asthmaverschlechterung: Smartphone-App misst nächtlichen Husten

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Forscher haben gezeigt, dass nächtliches Husten, gemessen mit einer Smartphone-App, darauf hinweisen kann, dass sich eine Asthmaerkrankung verschlimmert.

Die Studie, die im Rahmen des internationalen Kongresses der European Respiratory Society (ERS) 2020 vorgestellt werden wird, ist laut ihren Verfassern die erste ihrer Art, in der Husten über mehrere Nächte hinweg gemessen wurde, und die zeigt, dass dies ein Zeichen für eine Verschlechterung eines Asthmas ist.

Die Studienautoren erklären, dass die App eine neue Möglichkeit darstellen könnte, Patienten und ihren Ärzten dabei zu helfen, eine Asthmaerkrankung zu überwachen und die Medikation anzupassen, um die Symptome unter Kontrolle zu halten.

Die Studie wurde von Dr. Frank Rassouli vom Kantonskrankenhaus St. Gallen (Schweiz) geleitet. Er erklärt: „Bis jetzt hatten wir kein zuverlässiges Instrument zur Messung der Asthmasymptome über Nacht, daher wissen wir sehr wenig über nächtliches Husten und was es bedeutet. Der aktuelle Schwerpunkt unserer Forschungsgruppe liegt auf dem Einsatz von Technologie und einfachen Interventionen, um das Management chronischer Lungenerkrankungen wie Asthma und COPD zu verbessern. Smartphones besitzen ein großes Potenzial, verschiedene Symptome zu überwachen und Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Wir haben daher gemeinsam mit unseren Forschungspartnern von der Universität St. Gallen und der ETH Zürich eine App zur Messung von Husten entwickelt.“

An der Studie nahmen 94 Asthmapatienten teil, die in 2 Kliniken in der Schweiz behandelt wurden. Jeder Patient suchte zu Beginn und am Ende der Studie seine jeweilige Asthmaklinik auf, wo er hinsichtlich der Anwendung seiner Asthmamedikamente, Symptomen wie Atemnot und den Auswirkungen seines Asthmas auf sein tägliches Leben hin untersucht wurde. Zwischen diesen beiden Terminen hatten die Probanden 29 Tage lang wenn sie schliefen ein Smartphone mit der App bei sich, die nächtliche Hustengeräusche dokumentierte. Die App forderte die Patienten auch auf, Angaben zu ihren nächtlichen Symptomen zu machen.

Die Forscher fanden heraus, dass das Ausmaß des nächtlichen Hustens von Patient zu Patient sehr unterschiedlich war, stellten aber auch eine starke Korrelation zwischen einem Anstieg des nächtlichen Hustens im Laufe einer Woche und einer anschließenden Verschlechterung der Asthmasymptome fest. Rassouli sagte: „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass nächtlicher Husten relativ einfach mit einer Smartphone-App gemessen werden kann und dass eine Zunahme nächtlichen Hustens ein Indikator dafür ist, dass sich Asthma verschlechtert.“ Entsprechende Untersuchungen an COPD-Patienten sollen nun folgen.

„Die elegante Mischung aus einfacher und verfügbarer Hardware wie einem Smartphone in Kombination mit künstlicher Intelligenz, die mit verrauschten Daten arbeiten kann, bietet Ärzten zusätzliche Augen und Ohren, um den klinischen Zustand ihrer Patienten im wirklichen Leben zu beurteilen, und nicht nur in der Arztpraxis“, erklärte ERS-Präsident Prof. Thierry Troosters.