Auf der Suche nach wirksameren Krebstherapien: Protein Menin im Fokus neuer Forschungen13. Januar 2023 Forscherin und Studienautorin Marian Burr. (Foto: © Jamie Kidston/ANU) Wissenschaftler der Australian National University (ANU) und des Peter MacCallum Cancer Center (beide Australien) haben entdeckt, dass ein Protein namens Menin zur abnormalen Deaktivierung bestimmter Gene in Krebszellen beiträgt. Die Forschenden glauben, dass sie diese Gene reaktivieren können, indem sie mit medikamentösen Therapien auf das Menin-Protein abzielen, wodurch die Krebszellen wieder sichtbar werden und es dem Immunsystem ermöglichen, sie aufzuspüren und zu zerstören. Die in „Nature Cell Biology“ veröffentlichten Ergebnisse könnten laut den Wissenschaftlern zu neuen und wirksameren Behandlungen für Lymphome und Lungenkrebs führen. Prof. Mark Dawson vom Peter MacCallum Cancer Center erklärt, dass ihre Ergebnisse außerdem dazu beitragen können, mehr über die Funktionsweise von Zellen zu erfahren. „Unsere Entdeckung hat große Auswirkungen auf viele verschiedene Forschungsgebiete, weil wir verstehen müssen, wie Zellen Entscheidungen treffen und ihre Handlungsweise verändern, um neue Wege zur Behandlung von Krebs zu finden“, formuliert er. Laut Prof. Marian Burr von der ANU, einer der Seniorautoren der Studie, verwendeten die Forschenden Gen-Editing-Technologie, um das Menin-Protein aus den Krebszellen zu entfernen. „Es wurde zuvor gezeigt, dass Menin Gene aktiviert. Unsere Forschung hat jedoch unerwarteterweise ergeben, dass Menin dazu dient, diese Gene in einem inaktiven Ruhezustand zu halten“, berichtet die Wissenschaftlerin. „Das bedeutete, dass wir durch das Löschen von Menin die Immungene einschalten konnten, was unerlässlich ist, um dem Immunsystem dabei zu helfen, die Krebszellen zu erkennen und abzutöten. Burr ergänzt: „Wichtig ist, dass spezifische Medikamente entwickelt wurden, die Menin hemmen und derzeit in klinischen Studien für bestimmte Formen von Leukämie getestet werden. Unsere Ergebnisse erweitern die potenziellen klinischen Anwendungen dieser Medikamente. Wir haben gezeigt, dass Menin-Inhibitoren in Kombination mit anderen bestehenden Behandlungen verwendet werden können, um die Abtötung von Lymphom- und Lungenkrebszellen im Labor zu verbessern. Wir glauben, dass diese Medikamente auch bei anderen Krebsarten wirksam sein könnten.“
Mehr erfahren zu: "Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen" Weiterlesen nach Anmeldung Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen Ein Forschungsteam der Johns Hopkins University (USA) hat herausgefunden, dass sequenzierte Tumorproben deutlich weniger mikrobielles Erbgut aufweisen, das tatsächlich mit einer bestimmten Krebsart assoziiert ist, als bisher angenommen. Bisherige Ergebnisse […]
Mehr erfahren zu: "Genetische Schwachstelle bei Synovialsarkomen erkannt" Genetische Schwachstelle bei Synovialsarkomen erkannt Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass der Einsatz eines kleinen Moleküls als Blocker zur Hemmung des SUMO2-Proteins eine erfolgreiche Strategie gegen Synovialsarkome sein könnte.
Mehr erfahren zu: "KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen" KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen Was denken Patienten über Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin? Eine internationale Studie liefert eine Antwort. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI […]