Aufklärung zum Tag gegen den Schlaganfall: Optimale Behandlung erfolgt auf Stroke Unit10. Mai 2025 Zum Tag gegen den Schlaganfall am 10. Mai leistet die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft Aufklärungsarbeit. (Symbolfoto: ©hkama/stock.adobe.com) Am 10. Mai ist der Tag gegen den Schlaganfall. Dies nimmt die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zum Anlass aufzuklären – denn die Bevölkerung scheint sich in puncto Schlaganfall-Behandlung Sorgen zu machen. Wird sich durch die Krankenhausreform die Versorgungssituation verschlechtern, weil es weniger Kliniken geben und die Anfahrt eventuell länger wird? „Keine Sorge!“, beruhigt Prof. Stefan Schwab, 1. Vorsitzende der DSG. „Die akute Schlaganfall-Behandlung hierzulande ist eine der besten weltweit und wir bewegen uns mit der Krankenhausreform weiter in die richtige Richtung“, ist der Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen überzeugt. „Das Wichtigste beim Schlaganfall ist die Behandlung durch erfahrene Neurologen und speziell geschultes Pflegepersonal auf einer Spezialstation, der Stroke Unit. Dann haben Betroffene die höchste Chance, optimal aus der Situation herauszukommen. Es sollte nicht der Erstbeste behandeln, sondern der Beste!“ Auch wenn es wichtig ist, beim Schlaganfall schnell zu sein, sei eine möglicherweise längere Fahrzeit von 40 statt 30 Minuten nicht das einzige entscheidende Kriterium für eine gute Versorgungssituation. Eine zehn Minuten längere Anfahrt kann durch die gut eingespielten Akuttherapie-Abläufe auf einer erfahrenen Stroke Unit leicht wieder hereingeholt werden. In dünn besiedelten Gegenden könnte der Rettungsdienst auch eine TeleStroke-Unit ansteuern, erklärt Schwab. „Nach 20 Jahren Forschung wissen wir: Wird ein Patient auf einer Stroke Unit behandelt, erholt er sich besser und wird mit geringerem erworbenen Behinderungsgrad zurück nach Hause gehen. Grundsätzlich ist hier die Überlebenschance der Patienten höher.“ Für fast alle Deutsche ist eine Stroke Unit in 30 Minuten erreichbar Knapp 94 Prozent der Bevölkerung lebt in Deutschland derzeit in Regionen, in denen die Fahrzeit zur nächsten Stroke Unit in unter 30 Minuten zurückgelegt werden kann. Für die restlichen sechs Prozent, etwa fünf Millionen Menschen – vor allem in ländlichen Regionen und überdurchschnittlich stark im Osten – dauert es derzeit länger. „Zeit ist Gehirn, sagen wir Schlaganfall-Experten immer“, mahnt die 2. Vorsitzende der DSG, Prof. Waltraud Pfeilschifter, Chefärztin in der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Städtischen Klinikum Lüneburg. „Es ist extrem wichtig, die Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff wiederherzustellen, wenn ein Gefäß durch ein Blutgerinnsel verstopft ist.“ Entsprechend gibt es bereits Lösungen, wenn die nächste Stroke Unit erst in über einer Stunde oder länger erreichbar wäre. Wenn es zu lange dauern würde: Experten per Videokonferenz zugeschaltet Kann der Patient nicht so schnell in die Stroke Unit eingeliefert werden, muss die Stroke Unit deshalb eben zum Patienten kommen: Die Neurologen großer Stroke Units werden dann per Videokonferenz zur Behandlung in kleineren Krankenhäusern hinzugeschaltet, um die Behandlungsteams vor Ort zu unterstützen. „Dann sprechen wir von einer sogenannten TeleStroke-Unit“, erklärt Pfeilschifter. „Entsprechende Netzwerke wurden in dünn besiedelten Regionen bereits vor längerer Zeit etabliert. Es gilt, diese weiter auszubauen!“, fordert die 2. DSG-Vorsitzende. Denn auch hier zeige die Forschung, dass Patienten von der Erfahrung profitieren und einen signifikanten Vorteil bezüglich Überleben und Vermeidung von Behinderung haben. Pro Jahr werden in Deutschland bereits 30.000 Schlaganfallpatienten in TeleStroke-Units behandelt.
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