Aufklärungskampagne in sozialen Medien erreicht mehr als 40.000 Jugendliche mit Schmerzen

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Von Schmerzbetroffenen für Schmerz­betroffene – und darüber hinaus: Australische Wissenschaftler entwickelten gemeinsam mit sieben Jugendlichen, die selbst Erfahrungen mit chronischen Schmerzen haben, eine Aufklärungskampagne für die Social-Media-Plattform Instagram.

Die Kampagne sollte Kenntnisse über Schmerzen (pain science education, PSE) vermitteln und richtete sich nach Vorschlag der mitwirkenden Jugendlichen (13–18 Jahre) nicht nur an von Schmerzen betroffene Jugendliche, sondern auch deren Familien, Freunde und Lehrer.
Ziel war es, PSE-Konzepte in sozialen Medien zu verbreiten, denn diese sind ein wichtiger Bestandteil der pädiatrischen Schmerzbehandlung, doch der Zugang zu entsprechenden Angeboten ist begrenzt.

Mit der Instagram-Initiative habe man Zehntausende Personen erreicht, was das Potenzial für innovative Bildungsansätze aufzeige, betonen Hayley B. Leake und Kollegen von der University of South Australia (Adelaide, Aus­tralien )im „Journal of Pain“.

Die Kampagne entstand unter aktiver Beteiligung der betroffenen Jugendlichen in vier gemeinsamen Workshops. Im Entwicklungsprozess wählten die mitwirkenden Jugendlichen , die Social-Media-Plattform aus, gaben Designprinzipien vor, entwickelten Metaphern und Sprache und schlugen Änderungen an den Designentwürfen vor. Zudem waren sie maßgeblich an der Entwicklung der Zielgruppe beteiligt.

„Über einen Zeitraum von 18 Wochen veröffentlichten wir 30 Beiträge und 102 Storys auf Instagram, mit denen wir mehr als 40.000 Personen erreichten“, fassen die Studienautoren zusammen. Auch wertete das Team um Leake die Erfahrungen der beteiligten Jugendlichen aus. Diese berichteten, dass sie eine klare Kommunikation und die notwendige Unterstützung und Information für ihre Teilnahme erhalten hätten, dass sie ihre Ideen haben mitteilen können und das Gefühl gehabt hätten, gehört zu werden sowie dass ihr Beitrag etwas bewirkte.

„Die Ergebnisse dieser Kampagne könnten sich als nützlich erweisen, um andere PSE-Inhalte, die von Klinikern im Rahmen der klinischen Versorgung vermittelt werden, entsprechend zu gestalten“, erläutern die Studienautoren. Ob die gemeinsam entwickelten Inhalte auch zu sinnvollen Veränderungen im Leben von Menschen mit chronischen Schmerzen führen, müssten weitere Untersuchungen zeigen. (ah)