Auftakt der 56. Fortbildungsveranstaltung für HNO-Ärzte25. Oktober 2023 Im Rosengarten in Mannheim findet die diesjährige Fortbildungsveranstaltung für HNO-Ärzte statt. Foto: Leonid Andronov/stock.adobe.com Am 25. Oktober startete die 56. Fortbildungsveranstaltung für Hals-Nasen-Ohrenärzte im Congress Center Rosengarten Mannheim. Der HNO-Kongress steht in diesem Jahr unter dem hochaktuellen Motto „HNO zwischen ambulant und stationär – ein Fach im Strukturwandel“. Zu der insgesamt viertägigen Veranstaltung wurden über 1500 HNO-Ärztinnen und -Ärzte, HNO-Ärztinnen und -ärzte in Weiterbildung sowie Medizinische Fachangestellte erwartet. Bei zahlreichen Vorträgen, Rundtisch-Gesprächen, Falldiskussionen und Workshops stellten namhafte Experten des HNO-Fachgebiets die neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen vor. Zur begleitenden Industrieausstellung – einer der größten HNO-Fachmessen im deutschsprachigen Raum – haben sich über 130 Unternehmen angemeldet. Mit der Wahl des diesjährigen Leitthemas befasst sich der Mannheimer HNO-Kongress mit dem derzeit meistdiskutierten gesundheitspolitischen Thema der Bundesrepublik. Im Zuge der geplanten Krankenhausreform sowie der fortschreitenden Ambulantisierung, die in weiteren Reformschritten vom Gesetzgeber vorangetrieben wird, werden sich die Versorgungsstrukturen in Deutschland in absehbarer Zeit verändern. Für die einzelnen Fachdisziplinen sind damit eine Vielzahl von Herausforderungen verbunden. Welche Leistungen müssen künftig noch im Krankenhaus erbracht werden? Bei welchen Indikationen können die Patienten ambulant behandelt werden? Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die HNO-ärztliche Versorgung sicherzustellen? In verschiedenen Einzelvorträgen und Rundtischgesprächen werden Experten des Fachgebiets bereits als Pilotprojekt bestehende Kooperationsmodelle vorstellen, die Möglichkeiten der ambulanten HNO-Chirurgie beleuchten und rote Linien ziehen, wo es auch in Zukunft ohne leistungsfähige Krankenhausstrukturen nicht geht. So griff Prof. Nicole Rotter von der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie des Universitätsklinikums Mannheim das Thema in ihrem Vortrag „Plastische Operationen – ambulant versus stationär“ auf. Der ehemalige Chefarzt der Hals-Nasen- und Ohrenklinik des Universitätsklinikums Marburg und jetzige niedergelassene Facharzt in Marburg, Prof. Afshin Teymoortash, referierte über die „Voraussetzungen, Chancen und Risiken des ambulanten Operierens“. Unter der Leitung des Vorstandsvorsitzenden des Spitzenverband Fachärzte Deutschlands, Dr. Dirk Heinrich, hat sich ein gesundheitspolitischer Rundtisch mit dem Thema „Krankenhausreform, Hybrid-DRG, Ambulantisierung – wurde der Strukturwandel zu Ende gedacht?“ kritisch mit den kommenden Strukturveränderungen auseinandergesetzt. Der Kongress befasste sich darüber hinaus mit einer breiten Palette an Themen. In der beliebten Vortragsrubrik „HNO kompakt – Diese Studien verändern meine Arbeit noch heute“ wurde der Wissensfortschritt in der HNO-Heilkunde an aktuellen Studien dargestellt. Bei dem Format referierten die Leiterin des Zentrums für Seltene Hörerkrankungen am Universitätsklinikum Tübingen, Dr. Anke Tropitzsch, über „Hereditäre Schwerhörigkeit“, Prof. Joachim T. Maurer von der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie des Universitätsklinikums Mannheim über das Thema „Schlafapnoe – UPPP in neuem Licht“ sowie Dr. Julia Döge aus Mainz über die wesentlichen Ergebnisse der Mainzer „Gutenberg-Gesundheitsstudie“ mit dem Thema „Schwerhörigkeit in Deutschland: Warum ein Hörscreening unentbehrlich ist“. Zudem gab es auch in diesem Jahr eine Standortbestimmung der Biologika-Therapie bei der chronischen polypösen Rhinosinusitis im Rahmen einer Rundtisch-Diskussion. Weitere Programmpunkte befassten sich mit Allergologie, Digitalisierung, Klimawandel, Begutachtung und Schwindelerkrankungen. Im Kursprogramm fanden sich verschiedene praxisorientierte Workshops, so unter anderem zu Hygiene und Instrumentenaufbereitung, Audiologie, Stimm- und Schluckstörungen sowie zur Schilddrüsenmedizin. In allen Kursen stehen der Austausch mit den Teilnehmern sowie das Ausprobieren und Üben im Mittelpunkt. So wurde der Ultraschallkurs neu konzipiert und bei der DEGUM zur Zertifizierung angemeldet. Beim Kurs „Rhetorik und Personalmotivation“ kommen Schauspielpersonen zum Einsatz, um die Inhalte möglichst lebensnah zu vermitteln. In drei Kursen wurden Ärzte und Praxismitarbeiter in der korrekten und rechtssicheren Leistungsabrechnung geschult. Eine Fortsetzung finden darüber hinaus die Kurse im Rahmen der Zusatzweiterbildung Allergologie. Hier hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die theoretischen Inhalte der allergologischen Weiterbildung bei einem befugten Weiterbilder zu erlernen und Teile des Curriculums im Kursformat zu absolvieren. Bei der Akademie für das Praxispersonal ging es in diesem Jahr unter anderem um die Themen Audiologie, OP-Assistenz, Schwindel sowie Datenschutz. Der Kongress wird von einer großen HNO-Fachausstellung begleitet. Auf rund 1800 qm Netto-Standfläche präsentieren 133 Unternehmen aus den Bereichen Pharmazie, Medizintechnik, Praxisausstattung und -software ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen. Im Bereich der Ausstellung erwartete die Teilnehmer eine Reihe von Events und Sonderaktionen. Den feierlichen Kongressauftakt machte am Abend die Eröffnungsveranstaltung mit einem Festvortrag der Leiterin der HNO-Klinik am Klinikum rechts der Isar, München, Prof. Barbara Wollenberg, sowie musikalischen Darbietungen des Deutschen HNO-Orchesters, unter Leitung des Präsidenten des Deutschen Berufsverbandes der HNO-Ärzte, Prof. Jan Löhler.
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