Auftakttreffen im BMG: „MedTech-Dialog für tiefgreifende Reformen nutzen“

Gemeinsam für die Medizintechnik: Ministerin Warken und Branchenvertreter starten Dialog zur Weiterentwicklung des MedTech-Standorts Deutschland.Symbolbild.©romaset-stock.adobe.com

Der Auftakt des MedTech-Dialogs im Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit Ministerin Nina Warken (CDU) hat den zentralen Prozess für die Weiterentwicklung der Medizintechnik in Deutschland in Gang gesetzt.

Die vier Branchenverbände Bundesverband Medizintechnologie (BVMed), Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik (Spectaris), Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) und Zentralverband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) sehen im MedTech-Dialog die Chance, die strukturellen Herausforderungen der Medizintechnik-Branche gemeinsam anzugehen. So erhoffen sie sich eine Stärkung sowohl des MedTech-Standortes als auch für die Versorgung von Patienten. „Wir brauchen den Mut zu tiefgreifenden und strategischen Reformen, damit Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit als Medizintechnik-Innovationsstandort gestärkt wird“, so die Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll (BVMed), Jörg Mayer (SPECTARIS), Dr. Martin Walger (VDGH) und Hans-Peter Bursig (ZVEI).

Ergebnisse sollen in ein Strategiepapier einfließen

Nach der Auftaktveranstaltung zur Pharma- und Medizintechnikstrategie am 12. November im Kanzleramt starteten am 26. November die Arbeiten in der Arbeitsgruppe 6 – Medizintechnik und Medizinprodukte – mit einem Round Table im BMG.

An dem übergreifenden Format nehmen unter anderem die Ressorts Gesundheit, Wirtschaft und Forschung und Technologie sowie betroffene Stakeholder aus der industriellen Gesundheitswirtschaft (iGW) teil. Die Ergebnisse des Dialogs sollen innerhalb eines Jahres in ein Strategiepapier einfließen, das im Bundeskabinett beschlossen werden soll. Das Bundeskanzleramt initiiert, koordiniert und flankiert den Gesamtprozess.

„Die deutsche Medizintechnik-Branche ist eine Schlüsselindustrie. Sie gehört weltweit zur Spitze in Forschung, Qualität und Export. Moderne Medizintechnologien versorgen täglich Millionen Menschen, helfen heilen, retten Leben. Egal ob Prävention, Diagnostik, Digitalisierung, KI, Robotik oder personalisierte Medizin – überall ist moderne Medizintechnik enthalten. Sie ist zudem der Schlüssel für eine erfolgreiche Ambulantisierung“, betonen die vier Branchenverbände.

Innovationskraft und internationale Wettbewerbsfähigkeit der MedTech-Branche stärken

Die Innovationskraft und internationale Wettbewerbsfähigkeit der MedTech-Branche sind jedoch zunehmend gefährdet: durch überbordende Bürokratie, langsame Prozesse oder schleppende Digitalisierung.

Im Rahmen der Pharma- und Medizintechnikstrategie setzen sich BVMed, SPECTARIS, VDGH und ZVEI insbesondere in folgenden Themenbereichen für konkrete Verbesserungen und Gesetzesinitiativen ein:

  • Bürokratieabbau und Deregulierung
  • Schnelle Anwendung von Innovationen in der Regelversorgung und Schaffung von Anreizen für Ergebnisqualität
  • Ausbau digitaler und KI-basierter Versorgungsangebote, Nutzung von Gesundheitsdaten
  • Resilienz der medizinischen Versorgung in Fällen der Bedrohung von Sicherheit und Verteidigung

„Wir sind zuversichtlich, dass mit den Arbeiten an der Pharma- und Medizintechnikstrategie wichtige Schritte unternommen werden, um Deutschlands Position als führender Medizintechnik-Standort auszubauen und zugleich eine hochwertige Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Deutschland steht in einem harten Wettbewerb um Investitionen und Top-Talente. Um Innovationen hier zu entwickeln, benötigen wir international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Der ressortübergreifende Strategieprozess ist dafür der richtige, ganzheitliche Ansatz“, so die Branchenverbände.