Auftreten einer Lebensmittelallergie: Welche Faktoren spielen eine Rolle?

Foto: New Africa/stock.adobe.com

Eine kürzlich auf der ACAAI-Jahrestagung präsentierte Studie gibt Aufschluss über Einflussfaktoren, die mit dem Auftreten von Nahrungsmittelallergien assoziiert sein könnten, darunter die Einnahme von Antibiotika oder Infektionen.

Schätzungen zufolge leiden 33 Millionen Amerikaner an Lebensmittelallergien, darunter 5,6 Millionen Kinder unter 18 Jahren. Verschiedene Theorien zur Ursache von Lebensmittelallergien wurden diskutiert und verworfen. Eine neue Studie, die auf der diesjährigen wissenschaftlichen Jahrestagung des American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI) in Anaheim, USA, vorgestellt wurde belegt bei Menschen, die an einer Lebensmittelallergie leiden Gemeinsamkeiten. Diese stehen mit dem Zeitpunkt, zu dem sich die Lebensmittelallergie entwickelt hat in Zusammenhang. Weitere Gemeinsamkeiten beziehen sich auf externe Faktoren, die mit dem Auftreten der Lebensmittelallergie assoziiert waren, etwa der Verzehr von zu großen Mengen eines allergenen Lebensmittels, Genetik und Familiengeschichte, Antibiotikaeinsatz und die Vermeidung von allergenen Lebensmitteln.

Im Rahmen der Studie haben die Autoren landesweit repräsentative Daten zur Prävalenz von Lebensmittelallergien von 38.408 Kindern und 40.443 Erwachsenen mit Hilfe eines vom National Instituts of Health (NIH) unterstützten Fragebogens erhoben. Christopher Warren, PhD, ACAAI-Mitglied und Mitautor der Studie sagte, es gebe viele Theorien darüber, wie Lebensmittelallergien entstehen. Man wisse auch, dass es viele kausale Faktoren gibt, die wahrscheinlich zu der gegenwärtigen Epidemie von Lebensmittelallergien beitragen.

Der Experte betonte: „Wir hatten noch nie die Gelegenheit, eine große nationale Stichprobe von Patienten mit Nahrungsmittelallergien und pädiatrischen Betreuern direkt nach den Faktoren zu befragen, die sie im Zusammenhang mit ihrer eigenen Entwicklung von Nahrungsmittelallergien wahrgenommen haben. Als wir diese Patienten beziehungsweise Betreuer direkt befragten, gab fast jeder Fünfte an, dass der übermäßige Verzehr eines allergenen Lebensmittels mit der Entwicklung einer Lebensmittelallergie zusammenfiel. 12 Prozent der Erwachsenen gaben an, dass sie zeitgleich Antibiotika eingenommen hatten. Bemerkenswert ist, dass fast jeder vierte Betreuer von Kindern unter 17 Jahren angab, dass die Entwicklung der Nahrungsmittelallergie seines Kindes mit einer Virusinfektion zusammenfiel.“

Die Befragten wurden in folgende Kategorien eingeteilt: selbstgemeldete Nahrungsmittelallergien, stichhaltig belegte Nahrungsmittelallergien entsprechend den gemeldeten Symptomen einer Nahrungsmittelallergie, die mit einer IgE-vermittelten Reaktion übereinstimmen sowie gemeldete Fälle von stichhaltig belegten Nahrungsmittelallergien, die ärztlich diagnostiziert wurden.

Mit Blick auf Nahrungsmittelallergien bei Erwachsenen konstatierte Warren: „Bei neu auftretenden Allergien im Erwachsenenalter ist es entscheidend, potenzielle Auslöser zu verstehen, die an der Entwicklung einer Allergie beteiligt sein können. Faktoren wie Infektionen, Veränderungen in der Umwelt und hormonelle Veränderungen können zur Entwicklung einer Allergie im späteren Leben beitragen und müssen genauer erforscht werden.“