Augenheilkunde: Facharztweiterbildung um Praxisrotation erweitert17. November 2017 Die Projektpartner und der Arzt in Weiterbildung (v. l.): PD Robert Hörster (MVZ Erkelenz), Dr. Bernd Hörster (MVZ Erkelenz), Dr. Florian Wabnig (Uniklinik Köln), Prof. Claus Cursiefen (Uniklinik Köln) und Prof. Bernd Bertram (BVA-Vorsitzender). Foto: © Stefan Zeitz Viele junge Mediziner lernen während ihrer klinischen Facharztweiterbildung die Arbeit in einer Praxis nicht kennen. Dies will eine bislang bundesweit einmalige Kooperation in der Augenheilkunde nun ändern. Mangelndes Wissen über den Arbeitsalltag einer Praxis ist einer der Gründe, warum niedergelassene Augenärzte Probleme haben, Nachwuchs zu finden. Obwohl die meisten Patienten in der Augenheilkunde ambulant behandelt werden, lernen viele junge Mediziner während ihrer klinischen Facharztweiterbildung die Arbeit in einer Praxis nicht kennen. Ein neues Kooperationsprojekt des Zentrums für Augenheilkunde der Uniklinik Köln und des MVZ ADTC Mönchengladbach/Erkelenz setzt mit Unterstützung des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA) genau da an und will die Weiterbildung von Augenärzten damit nachhaltig verbessern. Optionale sechsmonatige Praxisrotation Im Rahmen des Projekts, so heißt es in einer Mitteilung, integriert die Uniklinik Köln zukünftig eine optionale sechsmonatige Praxisrotation in die fünfjährige Facharztausbildung zum Augenarzt. „Bei den niedergelassenen Kollegen soll unser Nachwuchs den dortigen Arbeitsalltag kennenlernen und solche Fertigkeiten trainieren, die an einer großen Klinik weniger eingesetzt werden, weil bei uns weniger Basisversorgung stattfindet und wir mehr schwerwiegendere Augenkrankheiten behandeln oder operieren“, erklärt Prof. Claus Cursiefen, Direktor des Zentrums für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln. „Mit einer solchen Rotation komplettieren wir unsere bereits umfassende Facharztausbildung und bieten dem Nachwuchs noch mehr Möglichkeiten für die eigene berufliche Zukunft.“ Das Projekt ist auch mit einer Forschungskooperation Klinik/Praxis verbunden, in der Erkrankungen erforscht werden, die in Augenarztpraxen häufiger auftreten. Anfang November hat Dr. Florian Wabnig als erster Nachwuchsmediziner der Uniklinik Köln seinen sechsmonatigen Einsatz in der Augenarztpraxis in Erkelenz begonnen. „Dr. Wabnig erhält bei uns einen umfassenden Einblick in die augenärztliche Basisversorgung. Die meisten Augenkrankheiten wie beispielsweise der Graue Star werden ambulant versorgt und nur in speziellen Fällen in die Klinik überwiesen. Durch die Kooperation tragen wir zu einer umfassenderen Ausbildung bei und hoffen, den Nachwuchs auch für die Praxis-Arbeit zu begeistern. Vielleicht können wir so das Nachwuchsproblem im Bereich der niedergelassenen Praxen mildern“, erklärt PD Robert Hörster, vom Augenzentrum MVZ ADTC Mönchengladbach/Erkelenz, seine Motivation in dem Projekt. Das Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln ist laut Mitteilung eine der größten universitären Augenkliniken Deutschlands und ist auf alle Teilbereiche der Augenheilkunde spezialisiert. Über 7000 stationäre und 45.000 ambulante Patienten vorsorgt das Zentrum pro Jahr. Im augenärztlichen MVZ ADTC Mönchengladbach/Erkelenz werden im überwiegend ländlichen Bereich pro Jahr etwa 35.000 Patienten versorgt. Quelle: Uniklinik Köln
Mehr erfahren zu: "Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket" Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket Um Beitragserhöhungen zu vermeiden, soll eine Kostenbremse für die Zahlungen an die Krankenhäuser kommen. Die Kliniken können laut Bundesgesundheitsministerium aber trotz des Entlastungspakets für die Krankenkassen mit Mehreinnahmen in 2026 […]
Mehr erfahren zu: "Praxisbarometer Digitalisierung 2025: „Niedergelassene bleiben Vorreiter“" Praxisbarometer Digitalisierung 2025: „Niedergelassene bleiben Vorreiter“ Die Zufriedenheit mit den im Praxisalltag bereits etablierten digitalen Anwendungen ‒ elektronisches Rezept (eRezept) und elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) ‒ ist zuletzt deutlich gestiegen, wie das Praxisbarometer Digitalisierung 2025 zeigt.
Mehr erfahren zu: "Optikusatrophie: Genetische Ursache für erblich bedingten Sehverlust entdeckt" Optikusatrophie: Genetische Ursache für erblich bedingten Sehverlust entdeckt Ein österreichisches Forschungsteam hat eine bislang unbekannte genetische Ursache für die erbliche Optikusatrophie aufgedeckt.