Ausgezeichnet Forschung und herausragende Medienbeiträge auf dem DKOU gewürdigt

Der Vorsitzende der Stiftung Oskar-Helene-Heim Wolfgang Kuhler (l.) und Kuratoriumsmitglied Carsten Perka (r.) mit Preisträger Henning Madry (M.). Foto: hr/Biermann Medizin

Im Rahmen der feierlichen Eröffnung des DKOU wurden auch in diesem Jahr wieder Preise verliehen: zum einen der renommierte Oskar-Medizinpreis und zum anderen der Journalistenpreise Orthopädie und Unfallchirurgie (JOU).

Der mit 50.000 Euro dotierten Oskar-Medizinpreis ging in diesem Jahr an Prof. Henning Madry, Inhaber des Lehrstuhls für Experimentelle Orthopädie und Arthroseforschung der Universität des Saarlandes seine Forschung zur Entstehung von Arthrose. Der Preis wird jährlich von der Oskar-Helene-Heim-Stiftung vergeben, würdigt ausgezeichnete Forschung und soll die Weiterführung von Forschungsprojekten unterstützen. In diesem Jahr wurde der Oskar-Medizin-Preis auf dem Gebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie ausgeschrieben. Ausgezeichnet werden sollte ein Wissenschaftler oder Mediziner, der bereits forschungserfahren ist und zum Thema „Muskuloskelettale Interaktion im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie“ besonders relevante Ergebnisse der Grundlagen- und/oder klinischen Forschung vorgelegt hat.

JOU für „Besser lümmeln“ und Sonderpreis für „Falsche Behandlung – Wenn Ärzte Fehler machen“

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) zeichnen in diesem Jahr den Beitrag „Besser lümmeln“ von Dr. Christina Berndt mit dem Deutschen Journalistenpreis Orthopädie und Unfallchirurgie (JOU) aus. Der Artikel erschien am 28. Juli 2023 in der Süddeutschen Zeitung in der Rubrik Wissen. Die Autorin beleuchtet den Zusammenhang zwischen gesunder und krankmachender Haltung und unseren vielfältigen Emotionen. Botschaft des Textes: Eine gute Körperhaltung sieht nicht nur schön aus, sie hilft auch der seelischen Gesundheit. Der Artikel ist zudem sowohl inhaltlich wie sprachlich hervorragend referiert und beleuchtet das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie sehr facettenreich. „Besonders in einer heutzutage angespannten Zeit, bietet die Autorin eine belastbare und transparente Orientierungshilfe an“, sagt Prof. Karsten Dreinhöfer, JOU-Juryvorsitzender.

Die Preisträgerinnen Christina Berndt und Katharina Singer mit dem Vorsitzenden der JOU-Jury Karsten Dreinhöfer (v.l.). Foto: hr/Biermann Medizin

Einen Sonderpreis für eine herausragende journalistische Leistung zu einem immer noch zu wenig angesprochenen Thema erhält der Beitrag „Falsche Behandlung – Wenn Ärzte Fehler machen“ vom SWR. Der Film wurde erstmalig am 26. Januar 2023 in der Sendung „betrifft:“ ausgestrahlt. Er zeigt Patienten und Patientinnen, deren Leben sich durch einen Behandlungsfehler mit einem Schlag änderte. In diesem Film ist es gelungen, Ärztinnen und Ärzte zu finden, die ihr Schweigen brechen und den Mut haben, darüber zu sprechen. Der 45-minütige Beitrag erforscht, warum kaum einer in der Medizin über Fehler spricht. Er berichtet nicht nur über Fehler, sondern schildert auch Wege zur Fehlervermeidung und zu einer besseren Fehlerkultur. So wird beispielsweise die Qualitätsinitiative EndoCert® und deren Maßnahmen zur Fehlervermeidung in der endoprothetischen Versorgung vorgestellt. Die Autorin Katharina Singer hat vier Jahre lang Patienten und Patientinnen begleitet, die darum kämpfen, herauszufinden, ob sie einem Behandlungsfehler unterliegen. „Ärzte und Patienten zu solch einem sensiblen Thema vor die Kamera zu bekommen, ist eine beachtliche Leistung”, sagte Dreinhöfer.

Seit 2010 würdigt der JOU jährlich herausragende Medienbeiträge zu orthopädisch-unfallchirurgischen Themen aus den Bereichen Print, Hörfunk, Fernsehen und Online. Der neunköpfigen Jury 2023 lagen 20 Bewerbungen vor. Der Preis ist mit insgesamt 5000 Euro dotiert. (ja/DGOU)