Auswirkungen der Schnittränder auf Rezidive

Foto: ©H_Ko/Adobe Stock

In einer aktuellen Studie gehen chinesische Otolaryngologen der Frage nach, inwieweit sich verschiedene chirurgische Schnittränder bei Entfernung eines glottischen T1-Plattenepithelkarzinoms auf das Auftreten lokaler Rezidive auswirken.

Sie konzentrierten sich hierbei auf die retrospektive Untersuchung entsprechender Patienten (n = 117), die mittels vertikaler partieller Laryngektomie behandelt wurden. Nahe und negative Schnittränder wurden mit einer Distanz von <5 mm bzw. ≥5 mm definiert und deren Auswirkung auf lokale Rezidive evaluiert. Bei Patienten, deren Tumor nicht die Muskelschicht erreichte, wurde ein Schwellen­abstand von 2 mm ermittelt. Von den 117 Patienten wurden 109 ausschließlich mittels vertikaler par­tieller Laryngektomie behandelt; 8 Patienten erhielten postoperativ eine Strahlentherapie. In 109 Fällen waren die posterolateralen Schnitt­ränder sowie die niedrigsten Schnitt­ränder der Rezidivgruppe jeweils kleiner als in der Gruppe ohne Rezidive (p = 0,01). Die Verhältnisse der posterolateralen Ränder in Bezug auf den durchschnittlichen Durchmesser, den oberen und unteren Durchmesser sowie Innen- und Außendurchmesser lagen in der Rezidivgruppe statistisch niedriger (p = 0,05). Ein Abstand von 2 mm (Patienten, deren Tumor nicht die Muskelschicht erreichte) zeigte eine statistische Differenz hinsichtlich der Rezidivrate.

Der posterolaterale Schnittrand ist für das Auftreten lokaler Rezidive bei Patienten mit glottischem T1-Plattenepithelkarzinom entscheidend, wenn sie mittels vertikaler partieller Laryngektomie operieret wurden; ein Mindestabstand von 5 mm solle daher in Betracht gezogen werden. Bei Patienten, deren Tumor nicht bis in die Muskelschicht vorgedrungen ist, könne auch ein Abstand von lediglich 2 mm als sicher gelten. (am)

Originalpublikation:
Yang et al. Acta Otolaryngol 2019 Aug;139(8):707–712.