Auszeichnung für Hautkrebspräventionsprojekt für Kinder

Verleihung des BVDD Innovationspreises Dermatologie 2024 im Rahmen der DERM in Frankenthal: (v.l.): Dr. Ralph von Kiedrowski, Präsident des BVDD, Matthias Scheller, Professor Paul Gerson Unna Akademie, Dr. Silke Michelsen, 3. Platz, Simone Kellner, 1. Platz, Dr. Nessr Abu Rached, 2. Platz, Prof. Klaus Fritz, Tagungspräsident DERM. © Unna Akademie / BVDD / Logi-Vent

„Mo und der Sonnenzauberer“, ein Kinderbuchprojekt zur Hautkrebsprävention, ist der Gewinner des BVDD-Innovationspreises Dermatologie 2024. Den Preis nahm Simone Kellner im Rahmen der diesjährigen Fachtagung „DERM“ am 16. März in Frankenthal entgegen. Der jährlich vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V. (BVDD) in Kooperation mit der Professor Paul Gerson Unna Akademie vergebene Preis prämiert mit insgesamt 9.000 Euro unter anderem innovative dermatologische Diagnose- oder Behandlungsansätze oder beispielhafte Initiativen.

Das diesjährige Gewinnerprojekt des Innovationspreises Dermatologie nimmt sich mit über 300.000 jährlichen Neuerkrankungen einem gesellschaftlich relevanten Problem an: Hautkrebs. Den Fokus legt die Initiative auf das erhöhte Hautkrebsrisiko durch Sonnenexposition in der Kindheit. Das vorgestellte Kinderbuch „Mo und der Sonnenzauberer“ arbeitet leitlinienbasierte Empfehlungen familien- und kindgerecht auf. Im Buch vermittelt der „Sonnenzauberer“ als Experte der Hauptfigur „Mo“ alles Wissenswerte rund um das Thema Sonnenschutz. Langfristig sei das Ziel der Projektinitiatoren eine flächendeckende Bewusstmachung des Hautkrebsrisikos und eine langfristig rückläufige Hautkrebsprävalenz. Für 2024 wird das Projekt bereits in diversen Kreisen und Städten eingeführt und das Buch an rund 17.000 Schülerinnen und Schüler übergeben.

Auch das zweitplatzierte Projekt, ein Kaltplasma-Pflaster zur Behandlung chronischer Wunden, nimmt sich einem häufigen Problem aus der medizinischen Praxis an. In einer klinischen Studie zeigte dieser vielversprechende Therapieansatz von Dr. Nessr Abu Rached, Bochum, im Vergleich zur Standardwundtherapie eine um 214 Prozent verbesserte Wundverschlussrate. Des Weiteren wurden Verbesserungen bei der Lebensqualität, dem passiven Schmerz und der Keimbelastung erreicht. Außerdem war bei Menschen unter Kaltplasmatherapie eine geringere Menge Antibiotika zur Therapiebegleitung notwendig als unter der aktuellen Standardtherapie.

Den dritten Platz der diesjährigen Verleihung sicherte sich „Deep Skin AI“ und rückt damit auch den teledermatologischen Versorgungsbereich ins Rampenlicht. Aktuelle Teledermatologie- Implementierungen sind auf gut beleuchtete Gesichtsaufnahmen angewiesen. Selbst angefertigte Bilder von Patienten können allerdings Varianzen aufweisen, die nicht selten zu Effizienzverlusten und Verzögerungen in der Diagnose führen. „Deep Skin AI“ geht dieses Problem an und bietet durch einen zum Patent angemeldeten, modularen Verarbeitungsschritt eine Verbesserung der digitalen Gesichtsbildanalyse bei Aufnahmen über mobile Endgeräte, der im Laborversuch die Bildqualität bereits entscheidend verbessern konnte. Unabhängig von Endgerät und Lichtverhältnissen werden damit Patienten-„Selfies“ standardisiert, was die digitale Diagnostik erleichtert. Zukünftig können sich die Projektverantwortlichen eine Ausweitung der Technologie zur Anwendung für den gesamten Körper vorstellen.

„Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner zeigen auf beeindruckende Weise, dass unterschiedlichste Ansätze zum gemeinsamen Ziel, bestehende Versorgungslücken im Gesundheitswesen zu schließen, beitragen können. Wir freuen uns außerordentlich über die kreativen und innovativen Projekte aus diesem Jahr“, kommentiert Matthias Scheller, Vorsitzender der Professor Paul Gerson Unna Akademie e.V. Auch Dr. Ralph von Kiedrowski, Präsident des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen (BVDD e.V.), zeigt sich von den diesjährigen Einsendungen begeistert und fügt an: Wir verleihen den Innovationspreis Dermatologie 2024 zum vierzehnten Mal und die Innovationskraft von Hautärztinnen und Hautärzten im Dienst der Verbesserung der Versorgungssituation von dermatologischen Patienten scheint ungebrochen. Als Berufsverband, der diesen Preis ausschreibt, freut uns das sehr.“