Autofahren: Wie viel Sehkraftverlust ist zu viel?20. November 2023 Gesichtsfelduntersuchung.Foto.©Prof. Krzizok/Augenpraxisklinik Esslingen Eine neue australische Studie, vorgestellt auf der Jahrestagung der American Academy of Ophthalmology, zeigt, dass bestimmte Gesichtsfelddefekte mit einem höheren Risiko für Autounfälle verbunden sind. Wann ist der richtige Zeitpunkt für ältere Menschen, das Autofahren aufzugeben? Forscher der University of Western Australia, Australien, wollten dieser Frage auf den Grund gehen. Sie untersuchten, ab welchem Zeitpunkt eine nachlassende Sehkraft das Risiko eines Autounfalls erhöht. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass bestimmte Arten von Mängeln im Sichtfeld älterer Menschen mit einem erhöhten Unfallrisiko verbunden sind. Aufgrund des demografischen Wandels und der damit zusammenhängenden Überalterung der Bevölkerung ist dies eine Forschungsfrage mit Auswirkungen auf die reale Welt. Jeder US-Bundesstaat hat andere Gesetze für das Führen von Kraftfahrzeugen. Im Allgemeinen allerdings müssen Fahrer auf mindestens einem Auge eine Sehschärfe von 20/40 oder besser haben, um uneingeschränkt fahren zu dürfen. Einige Studien deuten jedoch darauf hin, dass andere Messungen des Sehvermögens, wie zum Beispiel das Gesichtsfeld, ebenso wichtig sind, wie die Sehschärfe auf der Snellen-Tafel. Die Augentafel testet die Sehschärfe. Das Gesichtsfeld gibt an, wie weit wir sehen können, wenn wir geradeaus blicken. Ein weites Gesichtsfeld ermöglicht es Autofahrern, genügend Details auf beiden Seiten des Fahrzeugs zu sehen und trotzdem auf das zu achten, was vor ihnen liegt. Dies ist die erste bevölkerungsbezogene Untersuchung, bei der eine groß angelegte augenärztliche Datenbank über das Gesichtsfeld älterer Erwachsener mit polizeilich gemeldeten Daten über Unfälle, Führerscheinbesitz und Krankenhausmorbidität verglichen wurde. Die Forscher werteten Daten von 29 Jahren und mehr als 31.000 Autofahrern in Westaustralien im Alter von 50 Jahren und älter aus. Über 4000 ältere Fahrer, das sind 14 Prozent der älteren Fahrer in Westaustralien, waren in mindestens einen Autounfall verwickelt. Mehr als die Hälfte der verunglückten Fahrer litt unter einem gewissen Grad an Gesichtsfeldausfall. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der betroffene Bereich des Sehvermögens und der Schweregrad des Ausfalls erheblich zum Unfallrisiko beitragen: Gesichtsfeldausfälle jeglicher Art auf beiden Augen erhöhten die Wahrscheinlichkeit eines Autounfalls um 84 Prozent. Ein mäßiger Gesichtsfeldausfall auf einem Auge erhöhte das Unfallrisiko nur, wenn er im linken oberen oder unteren Quadranten auftrat. Ein schwerer Sehverlust in einem beliebigen Quadranten erhöhte die Unfallwahrscheinlichkeit. Ein zentraler Sehverlust auf einem der beiden Augen wurde nicht mit einem Anstieg des Unfallrisikos in Verbindung gebracht. „Viele Menschen denken, dass nur eine gute Sehschärfe oder eine klare Sicht für ein sicheres Fahren notwendig ist“, sagte die leitende Forscherin Dr. Siobhan Manners. „Wir hoffen, dass diese Ergebnisse dazu beitragen werden, die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, wie wichtig es ist, ein ausreichendes Sichtfeld zu haben, um weiterhin sicher Auto fahren zu können. Wir hoffen auch, Kliniker, Zulassungsbehörden und Menschen mit Gesichtsfelddefekten besser über die Schwellenwerte für Gesichtsfeldausfälle informieren zu können, die ein sicheres Fahren noch ermöglichen“, fügte Manners hinzu.
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