Autoimmunhepatitis: Deutsche Leberstiftung vergibt Freistellungs-Stipendium für klinisches hepatologisches Projekt

Tagungspräsident Ulf Peter Neumann (li.), Freistellungs-Stipendiat Jan Philipp Weltzsch (Mi.) und Monika Rau von der Poster-Jury (re.; Quelle: © Deutsche Leberstiftung)

Mit ihrem Freistellungs-Stipendium fördert die Deutsche Leberstiftung die Initiierung und Planung von klinischen Projekten oder klinischen Studien im Bereich der Hepatologie. Für 2024 beschloss das Gutachterkomitee die Förderung eines klinischen Projektes zur Autoimmunhepatitis (AIH).

Die Gutachter beschlossen nach gründlicher Prüfung und Diskussion einstimmig die Unterstützung für ein Projekt, das einen neuen Therapieansatz für die AIH untersuchen wird. Das Freistellungs-Stipendium 2024 wurde an Dr. Jan Philipp Weltzsch vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf für das Projekt „Blocking TNF in Acute Autoimmune Hepatitis (AIH): Analysis of a steroid-free first-line treatment regimen“ vergeben.

PD Dr. Ursula Ehmer vom unabhängigen Gutachterkomitee erläutert den Beschluss: „Das geförderte Projekt von Herrn Dr. Weltzsch beschäftigt sich mit der immunologischen Charakterisierung von PatientInnen, die in einer hochinnovativen Studie zur Wirksamkeit von Infliximab in der Induktionstherapie der Autoimmunhepatitis (AIH) behandelt wurden. Aufgrund der Neuartigkeit des Therapieansatzes ist der Einfluss der Therapie auf das Immunsystem bei der AIH bisher kaum untersucht. Entsprechende Wissenslücken sollen in diesem Projekt geschlossen werden. Eine detaillierte Charakterisierung der Immunsignatur von PatientInnen vor und unter Infliximab-Therapie soll es letztendlich ermöglichen, zelluläre Marker für das Therapieansprechen zu identifizieren und auch neue therapeutische Zielstrukturen zu charakterisieren. Die klinisch hochrelevante Fragestellung und das wissenschaftlich gut umschriebene und anspruchsvolle Projekt eines jungen Antragstellers mit exzellenten Vorarbeiten haben zur Entscheidung des Gutachterkomitees geführt.“

„Es gab auf die aktuelle Ausschreibung der Deutschen Leberstiftung zahlreiche Anträge mit sehr interessanten und wissenschaftlich hochkarätigen Projekten aus verschiedenen Zentren in Deutschland”, betont Ehmer die Bedeutung des Stipendiums. „Darunter Anträge zur Etablierung von Biomarkern und Monitoring-Ansätzen bei PatientInnen mit chronischen Lebererkrankungen, aber auch zu spezifischen immunologischen und infektiologischen Fragestellungen in der Hepatologie. Die Arbeiten zeigen das hohe Forschungsinteresse der Antragstellenden. Die Leberstiftung leistet durch das Freistellungs-Stipendium einen wichtigen Beitrag bei der Umsetzung der Projekte, indem sie herausragende Forschung neben dem klinischen Alltag unterstützt.“

Die Freistellungs-Stipendien der Deutschen Leberstiftung können eingesetzt werden, um eine Freistellung von Ärzten für die Projektplanung zu finanzieren. Sie umfassen die Übernahme von Personalkosten für bis zu drei Monate (maximal 20.000 Euro).
Die Prüfung und Begutachtung der Anträge auf das aktuelle Freistellungs-Stipendium erfolgte auch in diesem Jahr durch ein unabhängiges Gutachterkomitee, dem neben Ehmer auch PD Dr. Peter Dietrich (Erlangen) und Prof. Jonel Trebicka (Münster) angehören.