AWMF spricht sich für Erhalt essenzieller Angebote von ZB MED aus

Foyer des Kölner Standortes der ZB MED, die von Kürzungen bedroht ist. Foto: ZB MED/ ©Michael Wodak

Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) fordert, essenzielle Angebote der Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) zu erhalten, insbesondere für den niedrigschwelligen Zugang zu Forschungsergebnissen.

Die ZB MED hat sich nach eigener Darstellung von der klassischen Zentralen Fachbibliothek für den lebenswissenschaftlichen Bereich in Deutschland zu einer digitalen Wissensinfrastruktur transformiert, die valide, qualitätsgeprüfte und sichere Daten sowie Fachinformationen für Forschung, Praxis und KI bereitstellt.

Die ZB MED ist in finanziellen Schwierigkeiten, da die Bundesregierung aus der Finanzierung ausgestiegen ist und Nordrhein-Westfalen eine Kürzung der Mittel angekündigt hat. Die Einrichtung muss daher einen Teil ihrer Leistungen einstellen. Zuletzt hatte die AWMF bereits auf die Auswirkungen für die Open-Access-Plattform German Medical Science hingewiesen.

Zentrale Forderungen der AWMF mit Blick auf ZB MED

Die AWMF kritisiert das. Folgende Leistungen der ZB MED erachtet die AWMF weiterhin für sehr wichtig, wie die Arbeitsgemeinschaft in einer Mitteilung hervorhebt.

  • GMS: Für die AWMF ein Flaggschiff ist das sehr erfolgreiche GMS-Journal for Medical Education (JME). „Das unkommerzielle Angebot führt dazu, dass preisgünstig, qualitätsgesichert und gut sichtbar Open Access publiziert werden kann. Dies sollte gestärkt werden“, so die Einschätzung der AWMF.
  • Zugang von nicht Universitätsangehörigen zu digital erfasster Literatur.
  • Zugang zu vorhandenen Beständen vor Ort.
  • Elektronische Sicherung von Zeitschriften als fortlaufender Prozess mit weiterhin zugänglicher Langzeit-Archivierung, auch bei sich ändernden Datenformaten.
  • Möglichkeit von Forschungskooperationen: ZB MED muss drittmittelfähig bleiben.

„In gemeinsamer Trägerschaft durch Bund und Länder muss dafür gesorgt werden, dass die beschriebenen essenziellen Angebote in unserem Land erhalten und langfristig gesichert werden“, fordert die AWMF und stellt klar: „Die beschriebenen Leistungen sind nationale Aufgaben. Ein Rückzug des Bundes aus der Finanzierung widerspricht der Logik zentraler wissenschaftlicher Infrastrukturen und überlastet das Land NRW unverhältnismäßig.“