Ballon-Sinusplastie bei CRS: Starker Anstieg, aber nicht Nr. 120. November 2017 Foto: ©Andrey Cherkasov/fotolia.com Im vergangenen Jahrzehnt hat der Einsatz der Ballon-Sinusplastie in den Vereinigten Staaten stark zugenommen. Eine umfassende Studie, die das Verfahren bei Patienten mit CRS evaluiert fehlte jedoch – bisher. Seit der Markteinführung des neuen Verfahrens im Jahre 2005 fehlt es jedoch an einer repräsentativen, populationsbasierten Studie, welche den Einsatz dieser Ballon-Dilatation bei Patienten mit chronischer Rhinosinusitis (CRS) evaluiert. US-amerikanischer Otolaryngologen führten daher bei mit CRS diagnostizierten Patienten (Diagnosestellung zwischen 2011 und 2014) eine retrospektive Kohortenstudie durch und verglichen die Prävalenz der funktionellen endoskopischen Nasennebenhöhlenoperation (FESS), der Ballon-Sinusplastie und der Hybridoperation (Ballon-Sinuplastie plus FESS). Sie nahmen dabei Bezug auf die anatomische Operationsstelle sowie das Jahr des Eingriffs. Abnahme der konventionellen FESS – Diese eher bei älteren Patienten durchgeführt In die Analyse flossen die Daten von 661.738 mit CRS diagnostizierten Patienten ein. Für die Ballon-Sinusplastie als alleinige Prozedur war demnach zwischen 2011 und 2014 ein Anstieg von 5 % auf 22,5 % zu verzeichnen. Die konventionelle FESS blieb im Untersuchungszeitraum jedoch die am häufigsten angewandte Methode zur Behandlung der CRS. Eine multinominale Regressionsanalyse zeigte zwischen 2011 und 2014 einen linearen Anstieg der Ballon-Sinusplastie und der Hybridoperation. Bei Patienten unter 30 Jahren wurde im Unterschied zu den über 60-jährigen Patienten eher eine alleinige Ballon-Sinusplastie durchgeführt, bei den älteren Patienten eher die FESS. Die Ballon-Dilatation findet nach Ausführung der Autoren eher im Süden, Nordosten und mittleren Westen Anwendung als im Westen. Die Untersuchung der Operationsstelle ergab, dass bei Patienten mit einer zusätzlichen frontalen Nebenhöhlenchirurgie (Chancenverhältnis 4,67; 95 % Konfidenzintervall, 4,21 – 5,17) oder einer Hybridoperation (Chancenverhältnis 8,69; 95 % Konfidenzintervall, 7,48 – 10,11) eher die Ballon-Sinusplastie Anwendung fand als bei Patienten mit einer konventionellen Oberkieferchirurgie. Die Autoren ziehen das Fazit, dass es im Untersuchungszeitraum in den USA zu einem Anstieg der Ballon-Sinusplastie und einer leichten Abnahme der konventionellen FESS kam. Patienten, die an einer frontalen Stelle oder am Keilbein operiert wurden, wurden häufiger mittels Ballon-Sinusplastie oder Hybridoperation therapiert. (am) Quelle: Chaaban et al. Int Forum Allergy Rhinol. 2017 Jun;7(6):600-608.
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